Thomas Cook: Winterbuchungen unterdurchschnittlich

«Das Wintergeschäft hat sich schon mal besser entwickelt, aber da dürften sich noch Nachholeffekte einstellen», sagte Finanzvorstand Ludger Heuberg auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Oberursel. Für konkrete Zahlen sei es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh.


Ziel anspruchsvoll, aber machbar


Das Nettoergebnis von Thomas Cook in den ersten neun Monaten bezifferte Heuberg auf minus 52 Millionen Euro, verglichen mit minus 54 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auch hier gelte das Ziel, das Ergebnis zum Ende des Geschäftsjahres zu verbessern. Der Finanzchef bekräftigte das mittelfristige Ziel, eine Umsatzrendite von 3,5 Prozent zu erreichen, die im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 2,1 Prozent lag. Eine solche Profitabilität sei in dieser Branche bisher nur sehr selten erreicht worden. Insofern sei das Ziel anspruchsvoll, aber machbar, sagte Heuberg.

Fortsetzung des Desinvestitionsprogramms


Das Desinvestitionsprogramm soll nach Aussage Heubergs fortgesetzt, aber im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen werden. Bislang seien über den Verkauf von Randaktivitäten rund 300 Millionen Euro zusammengekommen. Es wäre schön, wenn es 2007 dann 400 bis 500 Millionen Euro wären, fügte der Finanzchef hinzu.

Keine Äusserungen zu Spekulationen


Zu den aktuellen Spekulationen über die Zukunft des Reisekonzerns, zu dem auch die Charterfluggesellschaft Condor gehört, wollten sich weder Heuberg noch Vorstandschef Thomas Holtrop konkret äussern. Die Cook-Eigentümer Lufthansa und Karstadt Quelle sprechen bereits seit einiger Zeit über einen Verkauf des 50-Prozent-Lufthansa-Anteils. Nach Aussage von Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer sind beide Seiten aber noch ein gutes Stück von einer Entscheidung entfernt.

Zukunft der Condor ungewiss


Völlig offen ist dabei noch, wo die Condor landet. Angeblich soll KarstadtQuelle Interesse an einer Condor-Übernahme haben, um den Ferienflieger dann an einen strategischen Investor im Ausland zu verkaufen. Eine weitere Option sei die Fusion von Condor mit den zum TUI-Konzern gehörenden Fluglinien Hapag-Lloyd Fly und Hapag-Lloyd-Express sowie der Düsseldorfer LTU Dazu sagte Holtrop, im Airlinegeschäft sei eine gewisse Grösse vorteilhaft. Entscheidend sei nicht, ob die Condor in der Cook-Bilanz geführt werde, sondern dass für Thomas Cook gewisse Flugkapazitäten zu wettbewerbsfähigen Preisen garantiert seien. (awp/mc/ar)
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