Für das Ganzjahr geht die Bankleitung nun allerdings davon aus, dass das Bruttogewinn-Ziel von 136 Mio CHF nicht erreicht werden kann. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft sank um 7,5% auf 93,2 Mio CHF. Der Rückgang wird mit dem Margenschwund und der Absicherung des Zinsänderungsrisikos begründet. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm um 5,6% auf 30,5 Mio CHF zu. Diese Entwicklung sei zwar erfreulich. Allerdings würden weiterhin viele Anleger dem unveränderten Auf und Ab der Börsen und Finanzmärkte mit grosser Zurückhaltung begegnen, was eine deutlichere Steigerung der Kommissionserträge verhindert habe, so die Mitteilung weiter.
Massiver Einbruch bei Handelserfolg
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft fiel um 60,3% auf 3,7 Mio CHF. Diese Entwicklung hänge mit den volatilen Märkten und dem deutlich gesunkenen Euro-Kurs zusammen. Insgesamt resultiert ein Betriebsertrag von 130,1 Mio CHF, 11,5% weniger als in der Vergleichsperiode. Der Geschäftsaufwand konnte um 1,4% auf 74,0 Mio CHF gesenkt werden. Dabei stieg der Sachaufwand um 4,5% auf 29,0 Mio CHF, während der Personalaufwand um 4,9% auf 45,0 Mio CHF verringert wurde. Die Cost-/Income-Ratio verschlechterte sich auf 56,9% (49,2% Ende 2009).
Halbjahresgewinn legt dank Sondereffekten zu
Nach um 34,2% tieferen Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verlusten von 5,6 Mio CHF und Abschreibungen auf dem Anlagevermögen von 6,7 Mio CHF (-17,6%) wird das Betriebsergebnis mit 43,7 Mio CHF um 20,7% unter Vorjahr ausgewiesen. Nach einem a.o. Ertrag von 6,7 Mio CHF in der Form eines Buchgewinnes aus dem Verkauf einer nicht betriebsnotwendigen Liegenschaft resultiert ein Unternehmenserfolg von 50,4 Mio CHF (-8,6%). Der Halbjahresgewinn von 33,0 Mio CHF (+11,7%) ergibt sich schliesslich, nachdem die Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken infolge der «soliden Eigenkapitalausstattung» um 38,6% auf 13,5 Mio CHF gekürzt wurden und Steuern minim über Vorjahr (+9,2% auf 3,9 Mio CHF) anfielen.
Vorsichtige Risikopolitik
In der Berichtsperiode nahmen die Kundenausleihungen gegenüber Ende 2009 um 1,4% auf 14,5 Mrd CHF zu. Davon entfielen 12,8 Mrd CHF (+1,5%) auf Hypothekarforderungen. Dabei habe das Institut ihre Kriterien für die Vergabe von Hypothekarkrediten nicht gelockert und eine vorsichtige Risikopolitik angewandt. Die Kundengelder nahmen um 1,7% auf 9,2 Mrd CHF zu. Dabei stiegen die Spar- und Anlagegelder um 2,4% auf 6,1 Mrd CHF. Der Bestand an Kassenobligationen sank hingegen um 1,3% auf 1,1 Mrd CHF. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 0,7% auf 15,8 Mrd CHF.
Bruttogewinn-Ziel 2010 ausser Reichweite
Für das zweite Semester 2010 rechnet die TKB-Leitung mit einer ähnlichen Entwicklung wie im ersten Halbjahr. Die Risikosituation des Instituts sei gesund und die Eigenkapitalausstattung sehr solide, heisst es weiter. Die Zinsen dürften sich noch für eine gewisse Zeit auf einem tiefen Niveau seitwärts entwickeln und auch an den Börsen und Finanzmärkten sei eine weiterhin volatile Situation zu erwarten. Vor diesem Hintergrund geht die Bankleitung nicht davon aus, das anvisierte Bruttogewinn-Ziel 2010 von 136 Mio CHF erreichen zu können, so die Mitteilung. Ende der Berichtsperiode beschäftigte die TKB auf Vollzeit-Stellen umgerechnet 647 (Ende 2009: 664) Mitarbeiter. (awp/mc/ps/13)