Thurgauer KB indirekt in Ascom-Transaktionen beteiligt

Ein Kunde habe «in den letzten Wochen ein Ascom-Aktienpaket aus seinem Depot bei der TKB an eine Drittbank verkauft und wieder zurückgeliehen», sagte TKB-Chef Theo Prinz in einem Interview mit der «Thurgauer Zeitung» vom Mittwoch.

Keine Offenlegungspflicht
Diese Transaktion sei auf Kundenrechnung durchgeführt worden. Dabei sei die TKB keiner Offenlegungspflicht unterstanden, «dies haben wir vorgängig sorgfältig unter Beizug von Juristen abgeklärt», sagte Prinz. Anfang März hatte der Ascom-Grossaktionär Victory der Wiener Investoren Ronny Pecik und Georg Stumpf eingeräumt, ein Aktienpaket an Ascom umgeschichtet zu haben. Ausserbörslich wurden gut 16% an Ascom gehandelt.

EBK klärt ab
Die Eidgenössiche Bankenkommission (EBK) klärt allfällige Verletzungen von Meldepflichten beim Handel mit Ascom-Titeln ab. Sie äussert sich nicht dazu, ob sie auch gegen die TKB ermittelt. Die TKB gilt als Schweizer Hausbank von Victory. Beim umstrittenen Vorgehen Victorys zum Einstieg bei Sulzer, Ascom und dem Thurgauer Traditionskonzern Saurer will die TKB nicht mitgeholfen haben: «Wir haben weder für Kunden noch für uns selbst jemals Aktien- oder Optionspakete geschnürt», beteuert Bank-Chef Prinz.

Keine Aktienpakete geschnürt
Die zwischen Januar und April getätigten Käufe und Verkäufe in Sulzer- und Saurer-Aktien seien marginal gewesen: «Das Volumen sämtlicher in diesem Zeitraum abgewickelten Transaktionen bewegte sich in der Summe unter 2,5% aller ausstehenden Aktien dieser Unternehmen», sagte Prinz. Auch bei Ascom habe die TKB keine Options- oder Aktienpakete geschnürt, sondern im Auftrag von Kunden verschiedene Käufe und Verkäufe im üblichen Rahmen abgewickelt. (awp/mc/ar)

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