Tiefbau im zweiten Quartal von Sparmassnahmen des Bundes gezeichnet

Im zweiten Quartal seien im ganzen Bauhauptgewerbe 4,4 Mrd CHF umgesetzt worden, teilte der Schweizerische Baumeisterverband am Mittwoch mit. Dies ist im Vergleich zum Vorjahresquartal 300 Mio CHF oder rund 7% mehr. Diese Entwicklung sei zu erwarten gewesen, weil die Bauvorhaben im ersten Quartal schon auf eine Umsatzzunahme von über 5% im zweiten Quartal hätten schliessen lassen. Wie schon in den letzten Jahren war der private Wohnungsbau der Wachstumstreiber. Von der Umsatzzunahme von 300 Mio CHF entfallen 200 Mio CHF auf den Wohnungsbau.


Regionale Unterschiede

Trübe Aussichten herrschten aber im Tiefbau, der bis zu 90% durch öffentliche Ausgaben finanziert wird. Hier sanken die Umsätze nominell um 5% oder 100 Mio CHF, die Tiefbauausgaben stagnierten bei 1,9 Mrd CHF. Der Baumeisterverband führt dies auf die Wirkung der Entlastungsprogramme 03 und 04 des Bundes zurück. Zudem hätten auch die Neat-Aufträge ihren Höhepunkt überschritten. In der Bautätigkeit bestünden grosse regionale Unterschiede. Die höchsten Zunahmen verzeichneten St. Gallen, Wallis und Genf mit zwischen 33 und 36% mehr Umsätzen. Überdurchschnittlich zulegen konnten auch die Kantone Zug, Freiburg, Baselland und Basel-Stadt sowie Graubünden (im Mittel um 7%). Eine geringere Bautätigkeit verzeichneten die Kantone Aargau (-5%) und Neuenburg (-18%).

Positive Stimmung

Für das zweite Halbjahr ist der Baumeisterverband positiv gestimmt. Die Bauvorhaben für das dritte Quartal lägen in der Schweiz um 8,5% über Vorjahresquartal, begründet er seine Zuversicht. Es könne im dritten Quartal mit ähnlichen Zuwächsen wie im zweiten gerechnet werden. Leichte Umsatzrückgänge sind aber gemäss Verband in den Zentrumskantonen Zürich, Bern und Luzern zu erwarten.

Leicht weniger Beschäftigte

Der Personalbestand im Bauhauptgewerbe lag am 1. Juli bei 83’000 Beschäftigten, was 1% weniger als vor einen Jahr ist. Vor vier Jahren waren noch über 90’000 Personen im Bauwesen beschäftigt. Angesichts der mittelfristigen Auftragsentwicklung sei zu erwarten, dass im Tiefbau Personal abgebaut werde. Hier sei auch mit vermehrtem Preisdruck zu rechnen. Im Hochbau dürfte er stagnieren. (awp/mc/as)
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