«Wir brauchen eine positive Überraschung für den Markt», sagte der Händler Masayoshi Okamoto von Jujiya Securities. Eine solche Überraschung könnte beispielsweise von der japanischen Regierung kommen, die an den Devisenmärkten Yen verkaufen und damit die Kurse wieder etwas drücken könnte.
In Tokio ist die Börse zu Beginn der Woche bereits das vierte Mal in Folge gefallen. Der breit gefasste TOPIX rutschte am Ende um 59,65 Punkte oder 7,40 Prozent auf 746,46 Punkte. Banken- und andere Finanztitel erlitten schwere Verluste. So mussten die Papiere der Mitsubishi UFJ 14,6 Prozent auf 583 Yen abgeben. Die Aktien der Mizuho rutschten 14,8 Prozent auf 230.000 Yen und die von Sumitomo Mitsui 11,5 Prozent auf 385.000 Yen.
Zu den starken Verlusten bei den Finanzwerten trugen Medienberichte bei, wonach japanische Grossbanken angesichts des Wertverfalls ihrer Aktienbestände Kapitalerhöhungen planen, darunter Japans Megabank Mitsubishi UFJ. Die Nachricht war ein weiterer «Schlag in die Magengrube» der Investoren, wie es ein Analyst ausdrückte, weil sie bislang davon ausgingen, dass Japans Grossbanken von der Finanzkrise kaum betroffen sind. Den Berichten nach plant die Mitsubishi UFJ, ihr Kapital durch Ausgabe neuer Aktien um bis zu einer Billion Yen (rund 8,4 Milliarden Euro) aufzustocken.
Der weiter steigende Yen belastete zudem Exporttitel deutlich. So rutschten Toyota Motor um 8,1 Prozent auf 2.940 Yen ab. Aktien von Canon büssten 10,9 Prozent auf 2.375 Yen ein. Nach Börsenschluss gab der Hersteller von Digitalkameras einen Rückgang des operativen Gewinns im abgelaufenen Quartal um 26 Prozent bekannt.
Chinesische Märkte auf niedrigstem Stand seit zwei Jahren
Die chinesischen Aktienmärkte sind am Montag um mehr als sechs Prozent auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gefallen. Der Shanghai Composite Index fiel um 6,32 Prozent oder 116,27 Punkte auf 1723,35, während der Index in Shenzhen um 6,89 Prozent oder 424,14 Punkte auf 5734,81 sackte. Hintergrund der weiteren Kursstürze an Chinas Börsen waren die Reaktionen auf die Talfahrt der Hongkonger Börse und die Sorgen um die schlechten Aussichten für die Weltwirtschaft durch die globale Finanzkrise.
Hang Seng Index stürzt um 12,7 Prozent
Die Hongkonger Börse fiel um 12,7 Prozent erlebte damit den grössten Kurssturz an einem Tag in mehr als elf Jahren. Vor dem Hintergrund der Sorgen um die Weltwirtschaft und die Vorhersagen für ein geringeres Wachstum in Hongkong stürzte der Hang Seng Index 1.602,54 Punkte auf 11.015,84. Zeitweise ging der Index im Handel am Nachmittag sogar um 15 Prozent zurück und schloss am Ende um 12,7 Prozent niedriger. In fünf Handelstagen hat der Hang Seng damit um 27 Prozent verloren. Schwer getroffen waren Aktien chinesischer Unternehmen. Unter den Bankenaktien musste die chinesische Industrial and Commercial Bank of China besonders Kursverluste von elf Prozent hinnehmen, die Aluminium Corporation of China fiel 15 Prozent. Ähnlich stark war der Kursrückgang für die chinesische Investmentgesellschaft Citic, nachdem hohe Verluste durch Währungspekulationen des Hauses mit dem australischen Dollar bekannt geworden waren. (awp/mc/pg/06)