Der breiter gefasste Topix Index verlor am Montag 3,48 Prozent auf 859,21 Zähler. Händler nannten vor allem die Ungewissheit um die finanzielle Situation Ungarns und die Talfahrt des Euro als Gründe für die schlechte Stimmung. Die europäische Gemeinschaftswährung war zum Wochenbeginn erstmals seit März 2006 unter die Marke von 1,19 US-Dollar gefallen. Gegenüber dem Yen steht der Euro so schlecht da, wie seit mehr als acht Jahren nicht mehr.
Der enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag schüre zudem neue Zweifel an der Stabilität der Weltwirtschaft, sagten Börsianer. Insofern ging es für Werte exportorientierter Unternehmen wie Canon besonders stark nach unten. Anlagen mit Bezug zu Rohstoffen fielen, nachdem am Freitag die Preise für Öl und Kupfer zurückgegangen waren. Verluste mussten auch Aktien von Hitachi hinnehmen. Hier verwiesen Händler auf Medienberichte, wonach ein milliardenschwerer Auftrag zum Bau und zur Instandhaltung von Intercity-Zügen in Grossbritannien storniert werden könnte.
Chinas Börsen auf tiefstem Stand seit 13 Monaten
Chinas Börsen sind am Montag auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten gefallen. Banken mussten Verluste hinnehmen. Auch verunsicherten geringere Immobilienverkäufe, die Schuldenkrise in Europa und die schwache Wall Street am Freitag die Anleger. Die Kursverluste der Finanzinstitute folgten auf Berichte, dass Chinas Landwirtschaftsbank und die Bank of Communications wegen der mehr als 20-prozentigen Kursverluste seit Jahresanfang deutlich weniger Kapital als bisher erwartet an den Märkten aufnehmen könnten.
Nach chinesischen Presseberichten wird der Mitte Juli geplante Börsengang der Landwirtschaftsbank nur etwas mehr als 20 Milliarden US-Dollar einbringen. Bisher waren 30 Milliarden US-Dollar erwartet worden, was der grössten Erstemmission weltweit entsprochen hätte. Auch hatte die Bank of Communications hatte angekündigt, weniger neue Aktien als bisher geplant an Anteilseigner ausgeben zu wollen. Der Shanghai Composite Index fiel um 1,64 Prozent oder 41,86 Punkte auf 2511,73. In Shenzhen gab der Component Index um 1,91 Prozent oder 194,53 Punkte auf 9992,67 nach. (awp/mc/ps/09)