Bankentitel wurden durch die massive Unterstützung für die US-Grossbank Citigroup und die nachfolgende Rally an der Wall Street angetrieben. Der Anstieg des Yen zum Dollar begrenzte allerdings die Gewinne bei Aktien insbesondere exportorientierter Unternehmen. Wieder aufkeimende Sorgen über die langfristigen Wirtschaftsperspektiven und die Haltbarkeit der Kursgewinne der US-Börse hätten am Nachmittag den Handel ebenfalls etwas belastet, erklärten einige Marktteilnehmer.
«Auch wenn die Kurse in den USA noch ein wenig weiter steigen mögen, so sind diese Gewinne angesichts der Sorge vor weiteren negativen Wirtschaftsindikatoren wohl eher begrenzt», sagte Yutaka Miura, ein technischer Analyst bei Shinko Securities. «Was die Citigroup betrifft: Die haben erst im Oktober eine Finanzspritze bekommen. Die jetzigen Ereignisse erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit, dass auch an anderen Stellen weitere Mittel gebraucht werden.» Andere Marktteilnehmer äusserten sich ähnlich.
Der Markt profitierte auch von dem von Barack Obama angekündigten «energischen» Konjunkturprogramm. Das hob die Aussichten für Aktien exportorientierter Unternehmen, die stark von den US-Konsumenten abhängig sind. Allerdings liess die Dynamik im Handelsverlauf ein wenig nach, nachdem Börsianern bewusst wurde, dass es Monate dauern wird, bis dieses Paket erste Früchte trägt.
Canon gehörte zu den stärksten Export-Werten und gewannen 7,8 Prozent auf 2.905 Yen hinzu. Honda Motor kletterten um 7,2 Prozent auf 2.090 Yen.
Unter den Finanzwerten stiegen Sumitomo Mitsui Financial (SMFG) um 11,5 Prozent auf 340.000 Yen, gefolgt von Mizuho Financial, die sich um 9,2 Prozent auf 247.700 Yen vorarbeiteten. Seiji Sugiyama, der Chef der japanischen Banken-Lobby, erklärte, die japanischen Banken sollten darüber nachdenken, ihre Anteile an anderen Unternehmen zu reduzieren. (awp/mc/pg/06)