Der Nikkei-225-Index verlor 1,93 Prozent auf 14.110,79 Zähler und fiel damit auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Der breiter gefasste TOPIX gab 1,70 Prozent auf 1.377,58 Punkte ab.
Marktbeobachter sagten, zunächst hätten die Indizes von den Kursgewinnen an der Wall Street profitiert, nachdem US-Notenbankchef Ben Bernanke in einer Rede mögliche Zinssenkungen angedeutet habe. Auch Spekulationen um eine Übernahme des angeschlagenen US-Immobilienfinanzierers Countrywide Financial durch die Bank of America hätten gestützt. Doch gegen Handelsende seien die Anleger wegen Sorgen um den Zustand der japanischen Wirtschaft vorsichtig geworden. Zudem stünden in der kommenden Woche Geschäftsberichte von japanischen Banken auf der Agenda, und vor dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende hielten die Anleger sich zurück.
Die grössten Verlierer in Tokio waren Immobilien- und Einzelhandelswerte, die besonders unter den den Sorgen über die heimische Konjunktur litten. Mitsui Fudosan gaben 5,3 Prozent auf 2.085 Yen ab, Mitsubishi Estate verloren 3,9 Prozent auf 2.240 Yen, und Sumitomo Realty & Development verbilligten sich um 7,3 Prozent auf 2.300 Yen.
Aktien des Einzelhändlers Seven & I Holdings büssten 6,3 Prozent auf 2.885 Yen ein, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, der operative Gewinn werde im Ende Februar auslaufenden Geschäftsjahr wohl zum ersten Mal seit sechs Jahren zurückgehen. Die Aktie der Bekleidungskette Fast Retailing verlor 1,9 Prozent auf 7.650 Yen. Papiere des Supermarktbetreibers Daiei fielen um 6,7 Prozent auf 515 Yen, und für Isetan ging es um 3,3 Prozent auf 1.359 Yen nach unten.
Gold-Aktien standen im Fokus, nachdem der Goldpreis in Hongkong auf einem neuen Rekordhoch nahe der 900-Dollar-Marke geschlossen hatte. Für Aktien des Buntmetalleverarbeiters Sumitomo Metal Mining ging es im Handelsverlauf bis auf 1.867 Yen hoch – am Schluss verloren sie allerdings 2,2 Prozent auf 1.826 Yen. Dagegen verzeichneten Titel des Edelmetallrecyclers Matsuda Sangyo ein Plus von 0,9 Prozent auf 2.940 Yen und beendeten damit den fünften Tag in Folge mit Kursgewinnen.
Die Zeitung «Nikkei» hatte berichtet, dass der Stahlhersteller JFE Holdings und der Maschinenhersteller Ishikawajima-Harima Heavy Industries (IHI) über die Zusammenlegung ihrer Schiffbauaktivitäten sprächen. Dadurch könnte der grösste Schiffbauer Japans entstehen. JFE verloren 0,6 Prozent auf 5.460 Yen, während IHI 1,4 Prozent auf 218 Yen gewannen. Die Papiere von Konkurrenten reagierten mit deutlichen Verlusten auf die Nachricht. Für Mitsubishi Heavy Industries ging es um 2,5 Prozent auf 435 Yen nach unten. Kawasaki Heavy Industries büssten 3,0 Prozent auf 289 Yen ein, und Mitsui Engineering & Shipbuilding verloren 4,7 Prozent auf 365 Yen.
Nissan Motor gaben 0,5 Prozent auf 1.091 Yen ab. Die «Nikkei» hatte berichtet, der Autobauer werde im laufenden Jahr mit der Produktion des Kleinwagens «Versa» für den US-Wettbewerber Chrysler beginnen. (awp/mc/ab)