Tokio-Schluss: Sehr schwach – Nikkei auf Sieben-Wochen-Tief

Die weitere Zuspitzung der Finanzkrise habe vor allem Bankenwerte weiter unter Druck gesetzt, hiess es am Markt. Exportwerten hätten unter dem stabileren Yen gelitten.


Börsianer verwiesen insbesondere auf den Kurseinbruch um 59 Prozent der Papiere von State Street im US-Handel. Der Finanzdienstleister hatte mit einem deutlichen Gewinneinbruch im vierten Quartal die Erwartungen enttäuscht und vor einem schwierigen Jahr gewarnt. Am Markt wird weiterer Kapitalbedarf befürchtet. Auch Papiere der Bank of America (BoA) sackten nach Absenkung ihrer Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody’s am Ende des Dow Jones Industrial deutlich ab.


«Ein Crash des Aktienmarkts wie nach dem Kollaps von Lehman Brothers ist zwar unwahrscheinlich», sagte Hiroaki Kuramochi von Tokai Tokyo Securities. «Es gibt aber nur wenige Käufer und der Nikkei könnte bis zum Herbst durchaus die 7.000er-Marke testen.» Ein anderer Börsianer sah zudem die Antrittsrede des neuen US-Präsidenten Barack Obama als leichte Belastung. Zwar seien Probleme angerissen worden, Obama habe aber keine Details zu möglichen Lösungswegen genannt. Yutaka Miura von Shinko Securities sagte: «Die Erwartungen an die Wirtschaftspolitiker sind gross. Der Markt hat aber im Moment keine andere Wahl, als sich auf die Realwirtschaft und die Unternehmensgewinne zu konzentrieren».


Den schwachen Branchenvorgaben folgend verloren Mitsubishi UFJ Holdings 3,8 Prozent auf 483 Yen und Mizuho Financial sanken um 4,8 Prozent auf 217 Yen. Sumitomo Mitsui & Co. verbilligten sich um 5,4 Prozent auf 3.340 Yen. Bank of Yokohama sanken gar um 7,4 Prozent auf 440 Yen. Autowerte litten unter rezessionsbedingt geringen Nachfrageerwartungen. Toyota büssten 3,9 Prozent auf 2.980 Yen ein. Nissan-Aktien verloren 5,5 Prozent auf 309 Yen und Honda Motor schlossen 2,1 Prozent tiefer bei 2.085 Yen.


Sony sanken im ebenfalls schwachen Technologiesektor 1,8 Prozent auf 1.989 Yen. Nach einem Pressebericht erwarten Marktteilnehmer in dieser Woche Details zum im letzten Monat angekündigten Restrukturierungsplan. (awp/mc/ps/05)

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