Die Umsatzerwartung für das laufende Geschäftsjahr hat Tornos zudem nach oben angepasst, nachdem erst am vergangenen Freitag eine Akquisition bekannt gegeben wurde. Tornos hat den EBIT um 86% auf 32,7 Mio CHF gesteigert und dabei die EBIT-Marge auf 11,4% von 7,0% verbessert. Im EBIT sind Einmaleffekte von 2,9 Mio CHF enthalten, ohne diese hätte die EBIT-Marge bei 10,4% gelegen. Der Reingewinn verdoppelte sich auf 35,1 Mio CHF, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der Reingewinn wurde von Einmaleffekten von 6,2 Mio CHF beeinflusst, welche auf die bereits genannten einmaligen betrieblichen Erträge sowie auf die Aktivierung von steuerlichen Verlustvorträgen von 3,4 Mio CHF zurückzuführen sind.
Erstmals Dividende
Wie angekündigt soll erstmals seit der Börsenkotierung des Unternehmens im Jahr 2001 eine Dividende ausbezahlt werden. Sie beläuft sich auf 0,50 CHF und wird als Nennwertrückzahlung ausgeschüttet, indem der Nennwert der Aktie auf 4,50 von 5,00 CHF reduziert wird. Bereits Anfang Februar hat Tornos den Umsatz von 287,4 Mio CHF (+14,7%) und den Auftragseingang von 283,6 Mio CHF (+10,3%) bekannt gegeben. Die ausgeprägte Expansion der letzten vier Jahre im asiatischen Raum sei durch organisatorische Probleme beeinträchtigt worden, welche erst im vergangenen Herbst hätten gelöst werden können. Deshalb sei der Umsatzanteil von Asien auf 9% von 16% zurückgegangen.
Erfolgreiche strategische Allianz
Andererseits hätten sich die strategische Allianz mit Hydromat in den USA und die Umstrukturierung von Tornos Technologies US erfolgreich entwickelt, was zu einem Anstieg des US-Umsatzanteils auf 15% des Gesamtumsatzes geführt habe. Europa und die übrigen Länder der Welt trugen unverändert 76% zum Umsatz bei.
Umsatzprognosen erhöht
Den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2008 hat Tornos zumindest für den Umsatz erhöht, was einerseits auf die angekündigte Partnerschaft mit Tsugami und andererseits auf die Akquisition der Almac SA zurückzuführen ist. Neu wird ein Umsatz von 320 Mio CHF (zuvor 300 Mio) erwartet sowie weiterhin eine EBIT-Marge von 10%. Dies unter der Voraussetzung, dass sich die Wirtschaftslage auf dem Niveau des letzten Jahres halte und unter Vorbehalt der zyklischen Natur des Geschäftes.
EBIT-Margenziel von 10% zu tief?
Das geltende EBIT-Margenziel von 10% empfindet CEO Raymond Stauffer nicht als defensiv, auch wenn es 2007 übertroffen worden war. «Wir befinden uns in einem Hochpreisland und können die Preise für die Maschinen nicht beliebig erhöhen», sagte er an der Bilanzmedienkonferenz gegenüber AWP. «In einem guten Jahr können wir auch einmal eine EBIT-Marge von 12% erreichen, in einem schlechten sind es dann vielleicht etwas unter 10%», führte der CEO aus. Die 10% seien über die Zyklen zu verstehen.
Auch Mittelfrist-Ausblick erhöht
Ebenfalls erhöht hat Tornos den Mittelfrist-Ausblick gemäss dem Strategieplan 2007 bis 2012. Neu wird bis 2012 ein Umsatz von 450 Mio CHF angepeilt, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Bisher lag die Zielvorgabe bei 400 Mio CHF. Das EBIT-Margenziel von 10% gilt zudem ab 2008 für jedes Jahr. Das angestrebte Umsatzwachstum soll durch die fortlaufende Erweiterung des Produkteangebots sowie durch eine höhere Marktdurchdringung in Asien, den USA und in Osteuropa erreicht werden. Die im Februar angekündigte Allianz mit dem japanischen Werkzeugmaschinenhersteller Tsugami passe daher «perfekt» in diese Strategie.
Aktie unter Druck
Tornos will künftig überschüssige Liquidität an die Aktionäre zurückfliessen lassen, in Form von Herabsetzungen des Nominalwerts und durch noch zu definierende Aktienrückkaufprogramme. Tornos hat zwar die Erwartungen mit dem Ergebnis übertroffen, die Aktie leidet aber unter dem sehr schlechten Sentiment des Gesamtmarktes und fällt bis kurz nach Mittag um gut 7% zurück. (awp/mc/ps)