Nach einer Nacht im Polizeigewahrsam wurde Konzernchef Christophe de Margerie am Donnerstag der Finanzabteilung des Pariser Gerichts überstellt. Das muss nun entscheiden, ob ein Verfahren gegen ihn eröffnet wird. Das wurde aus Justizkreisen in Paris bekannt.
Vier weitere TOTAL-Manager freigelassen
Margerie (55) war in der Zeit der angeblichen Korruptionsfälle für den Mittleren Osten zuständig. Zwischen 1996 und 2003 sollen 100 Millionen Schweizer Franken (60 Mio Euro) an iranische Entscheider geflossen sein. 9,5 Millionen Euro wurden auf Schweizer Konten eingefroren. Neben Margerie wurden vier weitere TOTAL-Manager in der Affäre verhört, anschliessend aber ohne Beschuldigung freigelassen.
Bereits Ermittlungen wegen Korruption bei «Öl gegen Lebensmittel»
Gegen Margerie laufen bereits Ermittlungen wegen möglicher Korruption im Zusammenhang mit dem UN-Programm für den Irak «Öl gegen Lebensmittel» im Rahmen des Irak-Embargos 1996 bis 2003. TOTAL ist mit einem Börsenwert von 120 Milliarden Euro der grösste Konzern Frankreichs. (awp/mc/ar)