Wie es heisst, soll der Motor grundlos ausgehen und sich nicht wieder starten lassen. Erst vor wenigen Tagen musste Toyota eine Rückruf-Aktion für die neue Hybrid-Luxuslimousine Lexus HS 250h starten. Bei einem Crashtest der US-Verkehrssicherheitsbehörde hat der Wagen mehr Sprit verloren als zulässig. Toyota rief deswegen in der Vorwoche in den USA vorsorglich 17 000 Autos zurück. Weltweit hatte der japanische Autobauer in den vergangenen Monaten mehr als acht Millionen Autos wegen klemmender Gaspedale, aber auch wegen rutschender Fussmatten und kurzzeitig aussetzender Bremsen in die Werkstätten gerufen.
Keine Elektronikdefekte gefunden
Inzwischen haben Experten in den USA nach mehr als drei Monaten intensiver Ermittlungen keine Anzeichen dafür finden können, dass die Pannenserie beim japanischen Autohersteller auf ein Versagen der Elektronik zurückgeht. Inbesondere US-Verkehrsminister Ray LaHood hatte Toyota unterstellt, der Konzern verheimliche den wahren Grund für das ungewollte Beschleunigen in Dutzenden Fällen. «Wir haben es in der Tat nicht geschafft, einen Defekt im elektronischen Gaspedal-Kontrollsystem zu finden», gab Dan Smith von der Verkehrssicherheitsbehörde zu.
Rund 8 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen
Smith unterrichte die Mitglieder eines Ausschusses der National Academy of Sciences über den Stand der Ermittlungen. Das «Wall Street Journal» berichtete am Mittwoch über das Treffen. Nach Angaben von Smith hat seine Behörde bislang nur zwei Gründe für das ungewollte Beschleunigen ausfindig machen können: klemmende Gaspedale und rutschende Fussmatten. Damit decken sich die Erkenntnisse der staatlichen Ermittler mit den Aussagen von Toyota. Der japanische Hersteller hatte rund 8 Millionen Autos weltweit wegen der Probleme zurückrufen müssen und erlitt dabei einen massiven Imageschaden. Toyota musste eine Strafe zahlen, weil der Hersteller die Probleme nicht rechtzeitig gemeldet hatte.
Harter Kurs gegenüber Toyota
Die US-Politik fuhr zuletzt einen harten Kurs gegen Toyota. Verkehrsminister LaHood spannte sogar die Raumfahrtbehörde NASA bei der Suche nach elektronischen Defekten ein. Auch die National Academy of Sciences stellt ein Expertenteam. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Zum Spätsommer soll ein endgültiger Bericht vorliegen. (awp/mc/ps/10)