Toyota ruft 1,8 Millionen Fahrzeuge in Europa zurück

Das Problem mit den Pedalen entwickelt sich für den weltgrössten Autobauer zu einem ausserordentlichen Debakel. In der vergangenen Woche hatte Toyota einräumen müssen, dass in 2,3 Millionen amerikanischen Autos Gaspedale in der durchgetretenen Stellung festhängen bleiben können. Daraufhin stoppte das Unternehmen den Verkauf der betroffenen Modelle in den USA.


Grund für Probleme gefunden
Mittlerweile hat der Konzern den Grund für die Probleme gefunden und arbeitet mit dem Zulieferer CTS an einer Lösung, um die Reparatur zügig zu bewerkstelligen. Für Autos, die gerade produziert werden, stehen bereits modifizierte Gaspedale zur Verfügung.


Angekratztes Image
Toyotas einst so glänzendes Image ist im Moment ziemlich angekratzt: Am Mittwoch musste der Autobauer auch noch eine frühere Rückrufaktion auf weitere 1,1 Millionen Fahrzeuge ausweiten. Fussmatten drohen sich derart mit den Pedalen zu verkeilen, dass der Wagen unkontrolliert beschleunigt. Wegen dieses Problems hatte Toyota bereits im vergangenen Jahr 4,2 Millionen Autos zurückgerufen.


US-Politiker wollen mehr über Defekte erfahren
In den USA wird sich Toyota wegen der Probleme vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses verantworten. «Genauso wie viele Kunden bin ich besorgt über die Schwere und den Umfang der jüngsten Rückruf-Ankündigungen von Toyota», sagte der Vorsitzende des Energie- und Handelsausschusses, Henry Waxman. Er wolle mehr über die Hintergründe der Defekte erfahren und wie Toyota damit umgehe.


«Zwar war unser Treffen mit Toyota gestern hilfreich, doch es bleiben Fragen», ergänzte der Vorsitzende des zuständigen Unterausschusses, Bart Stupak. «Vorfälle mit klemmenden Gaspedalen bei Toyota-Autos ziehen sich über eine Dekade hin und haben zu einer unverhältnismässig hohen Anzahl an Toten geführt.» Die Anhörung ist für den 25. Februar angesetzt. Dabei soll vor allem geklärt werden, seit wann Toyota von den Problemen wusste.


19 Todesopfer infolge des Defekts?
Nach Angaben des Ausschusses, der sich auf Daten der US-Behörde für Strassensicherheit beruft, sollen bereits 19 Menschen durch unvermitteltes Beschleunigen in Toyota-Autos ihr Leben verloren haben – mehr als doppelt so viele wie bei allen anderen Herstellern zusammen. Japanische Politiker fürchten bereits, dass die gesamte Autoindustrie des Landes Schaden nimmt. (awp/mc/pg/28)


Die Toyota AG hat eine Hotline für besorgte Kunden in der Schweiz eingerichtet: 062/788 86 66, zu Geschäftszeiten.

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