Toyota senkt Verkaufsprognose für 2009
Damit wird die Konzerngruppe, zu der auch der Lastwagenbauer Hino Motors und der Kleinwagenhersteller Daihatsu Motor gehören, vorerst doch nicht ihr Ziel erreichen, als erster Autobauer der Welt über zehn Millionen Autos im Jahr zu verkaufen. Angesichts des Abschwungs in den entwickelten Märkten der USA und Europas sowie des Anstiegs der Benzin- wie auch der Materialpreise habe sich Toyotas Geschäftsumfeld «deutlich» verschärft, sagte Toyota-Chef Katsuaki Watanabe. Toyota werde sich verstärkt um Kostensenkungen bemühen und dabei alle Bereiche auf den Prüfstand stellen einschliesslich der Grösse und des Materials von Autoteilen.
Mehr kleinere und Hybrid-Autos
Toyotas revidierte Prognose liegt aber immer noch um 200.000 Einheiten über den Verkaufserwartungen für dieses Jahr. Toyota versucht, durch steigende Verkäufe in aufstrebenden Märkten wie China und dem Nahen Osten die gegenwärtige Schwäche in den Industrieländern wettzumachen. Angesichts des Abschwungs auf dem US-Markt USA vor allem bei Pick-ups und anderen grossen Fahrzeugen verstärkt Toyota stattdessen die Produktion von kleineren sowie Hybrid-Autos.
Preisanhebungen
Toyota hatte kürzlich angekündigt, die Preise für bestimmte Pkw im Heimatmarkt anzuheben. Watanabe will zudem eine noch flexiblere Produktion sicherstellen und angesichts wachsender Nachfrage nach spritsparenden Modellen die Entwicklung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen beschleunigen. So will Toyota Anfang des nächsten Jahrzehnts die Massenfertigung von Elektroautos aufnehmen. In Europa sollen Medienberichten zufolge zum Ende des nächsten Jahres 18 abgasarme Fahrzeuge auf den Markt kommen.
Gewinn rückläufig
Für das erste Geschäftsquartal April bis Juni hatte der erfolgsverwöhnte Autobauer kürzlich einen um 28 Prozent gesunkenen Nettogewinn für die Unternehmensgruppe ausgewiesen. Auch für das noch bis 31. März 2009 laufende Gesamtgeschäftsjahr rechnet Toyota erstmals seit sieben Jahren mit einem rückläufigen Reingewinn.
Rekordabsatz in 2007
Der Konzern hatte 2007 einen Rekordabsatz von 9,37 Millionen Fahrzeugen erzielt. Angesichts der Folgen der US-Kreditkrise und der hohen Benzinpreise musste Toyota jedoch sein Verkaufsziel für 2008 von 9,85 auf 9,5 Millionen Autos senken. Toyota hatte laut Medien zunächst gehofft, dass sich der nordamerikanische Markt in der ersten Hälfte 2009 zu erholen beginnen würde. Inzwischen aber sehe man das zumindest bis zur zweiten Jahreshälfte als unwahrscheinlich an. Trotz der gesenkten Absatzziele ist Toyota weiter auf Kurs, ein Jahr erstmals als weltgrösster Autokonzern abzuschliessen. Nach dem ersten Halbjahr 2008 lagen die Japaner um 300.000 verkaufte Fahrzeuge vor dem jahrzehntelangen Branchenprimus General Motors. (awp/mc/ps/07)