Toyota will mit Pedal-Reparatur beginnen
Wie lange das dauert, sei unklar. Autoexperten schätzen die Kosten der Rückrufaktionen für Toyota auf über hundert Millionen Dollar bis zu einer Milliarde. Europaweit ruft Toyota insgesamt 1,8 Millionen Fahrzeuge der Modelle AYGO, iQ, Yaris, Auris, Corolla, Verso, Avensis und RAV4 mehrerer Baujahre zurück.
Auch PSA Peugeot Citroën betroffen
Auch der französische Konzern PSA Peugeot Citroën ruft 97.000 Kleinwagen in die Werkstätten, rund 10.000 davon in Deutschland. Betroffen sind die Typen Peugeot 107 und Citroën C1. Sie haben dieselben Probleme mit dem Gaspedal wie der baugleiche Toyota Aygo und stammen aus demselben Werk in Tschechien. «Die Kunden sind verunsichert», sagte ein Sprecher von Peugeot Deutschland in Saarbrücken. Bei den betroffenen Autos handele es sich um weniger als zehn Prozent der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge dieser Typen.
2,3 Millionen Fahrzeuge in USA betroffen
In den USA sind 2,3 Millionen Toyota-Fahrzeuge von dem Problem betroffen, dass Gaspedale in der durchgetretenen Stellung festhängen bleiben können. Daraufhin wurde der Verkauf der betroffenen Modelle in den USA gestoppt. Am Wochenende hatte sich Toyota-Präsident Akio Toyoda bei den Kunden seines Unternehmens entschuldigt.
Toyota-Image erheblich angekratzt
Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht durch den Rückruf das Image von Toyota erheblich angekratzt. Ein Rückruf dieser Dimension erschüttere die Marke, teilte er der dpa mit. An dem aktuellen Fall zeige sich auch das Problem, das durch den Trend zu Plattform-Autos und Gleichteilstrategien entstehe. Zwar sei es kostengünstiger, wenn ein Teil in mehrere Modelle eingebaut werden könne – wenn dieses Teil Probleme aufweist, seien jedoch auch entsprechend viele Modelle davon betroffen. Dadurch komme es zu einer Kettenreaktion.
Kostspielige Aktion
Für Toyota dürfte die Aktion sehr teuer werden. Autofachmann Peter Bosch von der Managementberatung Oliver Wyman, schätzt ganz grob die Kosten auf mehr als hundert Millionen Dollar. Dudenhöffer spricht sogar von einem Milliardenbetrag der Verluste durch Behebung der Mängel. Unterdessen hat auch der japanische Autohersteller Honda eine Rückrufaktion für hunderttausende Autos gestartet. Hintergrund ist nach US-Medienberichten der Tod eines Honda-Fahrers in Südafrika nach einem Kurzschluss in der Elektronik des Fensterhebers. Deutschland und Kontinentaleuropa sind nach Angaben eines Sprechers in Offenbach allerdings nicht betroffen. (awp/mc/ps/19)