Transocean: Ölpest immer bedrohlicher
Konteradmiralin Mary Landry von der US-Küstenwache hatte bereits vor dieser neuen Hiobsbotschaft mitgeteilt, dass der Ölteppich auf dem Meer unter den derzeitigen Wetterbedingungen am Freitag die Küste von Louisiana erreichen werde.
Teil des Ölteppichs abgefackelt
Am selben Tag hatten Experten erstmals Feuer gegen die Ölverseuchung eingesetzt. Das Team des britischen Ölkonzerns BP fackelte einen kleinen Teil des Ölteppichs ab. Zugleich bereiteten sich die Behörden auf das Eintreffen des Ölteppichs an der Küste vor. Vögel an den Stränden würden rechtzeitig verscheucht, bevor der Film die Küste erreiche, etwa durch Feuerwerke und andere Lärmquellen, teilte Landry mit. Nach Angaben der Küstenwache wurden in den gefährdeten Regionen der US-Anrainerstaaten – neben Louisiana Mississippi, Alabama, Texas und Florida – insgesamt fünf Stationen zur Vorbereitung von Schutzmassnahmen errichtet.
Schwierige Wetterbedingungen
Das Abfackeln hatte sich am Mittwoch unter anderem wegen der Wetterbedingungen um mehrere Stunden verzögert. Zuvor war der Teppich in verschiedene Streifen unterteilt worden, um diese dann – jeweils abgetrennt durch ein flammenhemmendes Mittel – einzeln nacheinander in Brand zu stecken. Dabei wurde einkalkuliert, dass jedes Feuer etwa eine bis eineinhalb Stunden andauert. Die amerikanische Umweltbehörde EPA wollte die Massnahme mit regelmässigen Luftmessungen begleiten. Sobald die Werte das Sicherheitsmass überstiegen, würde die Aktion abgebrochen, hiess es. Der erste Brand war «eine Art Test» und dauerte daher nur 45 Minuten, sagte ein Sprecher der Küstenwache, Matthew Schofield, am Mittwochabend. Das Ergebnis werde zunächst geprüft und bewertet und danach über die nächsten Schritte entschieden.
Bohrinsel gesunken
Ausgelöst wurde die Ölkatastrophe durch eine verunglückte Bohrinsel: Die von BP geleaste Plattform war am Donnerstag vergangener Woche nach einer Explosion gesunken. Seitdem strömt täglich Rohöl aus Lecks in 1500 Metern Tiefe ins Meer. Bis Mittwochabend (Ortszeit) war von 140 Tonnen ausgegangen worden, die jeden Tag aus zwei Lecks sprudeln – nach den jüngsten Erkenntnissen ist zumindest nun das Ausmass viel grösser. Versuche, die bisher bekannten zwei Lecks mit Hilfe von Unterwasser-Robotern zu schliessen, blieben erfolglos, dauern aber an. (awp/mc/ps/03)