Transocean: Reingewinn fast halbiert
2011 soll der Umsatz aber wieder zulegen. Transocean erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 2’309 (VJ 2’823) Mio USD. Der operative Gewinn (EBIT) belief sich auf 645 (957) Mio USD. Unter dem Strich resultierte ein fast halbierter Reingewinn nach Minderheiten von 368 (710) Mio USD, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Das Ergebnis sei durch gestiegene Kosten im Zusammenhang mit dem Unglück der «Deepwater Horizon» von 27 Mio USD oder 22 Mio USD nach Steuern geprägt, hiess es. Dies schliesse Ausgaben für interne Untersuchungen, Rechtskosten und höhere Versicherungsprämien ein.
Analysten-Erwartungen nur beim operativen Gewinn getroffen
Weitere negative Effekte in Höhe von 43 Mio USD nach Steuern kamen wegen eines Teil-Rückkaufs vorrangiger Wandelanleihen, rechtlicher Fragen jenseits des Unglücks und Steuerposten zustande. Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten nur beim operativen Gewinn getroffen. Die Auguren hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 2’425 Mio USD, einen EBIT von 647 Mio USD und einen Reingewinn von 426 Mio USD prognostiziert.
Aufträge im Wert von 590 Mio USD verloren
Der operative Cashflow wurde mit 709 Mio USD ausgewiesen, nach 1’269 Mio USD im zweiten Quartal und 1’406 Mio USD im Vorjahresquartal. Die flüssigen Mittel lagen bei 4’636 Mio USD und die Verschuldung bei 12’840 Mio USD. Der Auftragsbestand sank per Mitte Oktober auf 26,1 Mrd USD nach 27,6 Mrd USD per Mitte Juli. Zusammen mit der Plattform «Deepwater Horizon» gingen Aufträge im Wert von 590 Mio USD verloren. Die durchschnittliche Tagesrate der Anlagen belief sich auf 271’200 USD nach 283’800 USD im Vorjahresquartal. Die Auslastung betrug 64% per Ende September nach 75% im Vorjahreszeitraum.
Dividendenfrage ungeklärt
Noch ungeklärt ist die Dividendenfrage. Das Zuger Handelsregisteramt trug eine Nennwertwertreduktion des in Steinhausen ansässigen US-Ölbohrkonzern Transocean nicht ein. Grund sind hängige Klagen wegen der Ölpest. Transocean kann darum die erste Rate der Nennwertreduktion nicht ausschütten und geht dagegen rechtlich vor. Die US-Regierung hatte kurz nach dem Unglück auf der Plattform «Deepwater Horizon» am 20. April ein Moratorium für Öl-Tiefseebohrungen verhängt. Dieses wurde Mitte Oktober aufgehoben und gegen Jahresende dürften erste Bohrerlaubnisse vergeben werden.
Ausblick 2011: Umsatzplus
Transocean erklärte im Quartalsbericht, die genauen finanziellen Auswirkungen der Ölkatastrophe noch nicht genau abschätzen zu können. Allerdings seien Verpflichtungen von 116 Mio USD in diesem Zusammenhang als realistisch anzusehen, und diese könnten teilweise von Versicherungen getragen werden. Zum Ausblick hiess es, der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr dürfte gegenüber 2009 zurückgehen, unter anderem wegen der niedrigeren Auslastung der Anlagen und des inzwischen wieder aufgehobenen Bohrstopps. Für 2011 wird aber wieder mit einem Umsatzplus gerechnet. Für das Jahr 2010 beziffert das Unternehmen die zusätzlichen operativen Kosten auf rund 170 Mio USD und damit leicht tiefer als bei der letzten Zahlenvorlage. (awp/mc/ss/30)