Die wirtschaftliche Entwicklung habe sich im ersten Quartal weiter abgeschwächt. 2009 dürfte die Nachfrage sehr schwach bleiben – und zwar sowohl global als auch in der Eurozone. Im Verlauf von 2010 dürfte sich die Wirtschaft graduell erholen, sagte Trichet. Die Unsicherheit sei aber weiter hoch. Der Inflationsdruck habe weiter nachgelassen. Die Inflation dürfte 2009 und 2010 deutlich unter zwei Prozent liegen.
Trichet sieht vor G20-Gipfel «gewaltige Annäherung»
Kurz vor dem Weltfinanzgipfel in London sieht EZB-Chef Jean-Claude Trichet eine «sehr begrüssenswerte und gewaltige Annäherung» auf beiden Seiten des Atlantiks. «Die Präsentation von Einheit ist ein wichtiger Teil der Vertrauensbildung», sagte der Trichet in Brüssel vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments. Die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer werden an diesem Donnerstag in der britischen Hauptstadt zu einem Gipfeltreffen zusammentreffen, um den Kampf gegen die Wirtschafts- und Finanzkrise zu koordinieren.
Umtriebigere Amerikaner?
Trichet wandte sich gegen den Eindruck, wonach die USA gegen die Krise mehr tun als die Europäer. «Wir sind in einer Lage, wo man alles berücksichtigen muss». Inklusive Sozialausgaben wie Arbeitslosenunterstützung, die in Krisenzeiten ansteigen, nimmt die EU nach ergänzenden Angaben rund drei bis vier Prozent ihrer Wirtschaftsleistung im Kampf gegen die Krise in die Hand. (awp/mc/ps/26)