Trotz weniger Hotel-Logiernächten positive EURO-2008-Bilanz
Grundsätzlich zeigten sich die Tourismusfachleute der vier Host Cities zufrieden mit der EURO 2008, wie sie an einer gemeinsamen Medienkonferenz in Zürich festhielten. Ihre Anstrengungen hätten sich gelohnt. Man habe gezeigt, dass man fähig sei, einen Anlass dieser Grössenordnung zu bewältigen.
Nur Basel während der EURO mit mehr Übernachtungen
Während der EURO 2008 gab es einzig in der Host City Basel mehr Hotelübernachtungen als im Juni 2007 (+ 4,3 Prozent). Dieser Anstieg sei relativ moderat, sagte Daniel Egloff von Basel Tourismus. Denn in Basel habe im Juni nicht nur die EURO sondern auch die inernationale Kunstmesse Art Basel stattgefunden. Dennoch werte man den Anstieg als Erfolg, sagte Egloff. Zudem gebe es erste Anzeichen, dass in der Basler Hotellerie der Umsatz – vor allem wegen der höheren Zimmerpreise – gestiegen sei, so Egloff.
Umsatzsteigerungen auch in Zürich und Bern
Auch in Zürich konnte der Umsatz «aufgrund einer vorübergehenden Preisanpassung» gesteigert werden, sagte Frank Bumann von Zürich Tourismus. Genaue Zahlen liegen jedoch nicht vor. Bern schätzt, dass der Hotelumsatz (inklusive Gastronomie) etwa 10% zunahm.
Wenige klassische Städtereisende und Kongressgäste
Zurückgegangen sind die Juni-Logiernächte in Bern (-12,7%), in Zürich (-4,8%) und in Genf (-5,1%). Begründet wird der Rückgang damit, dass klassische Städtereisende und Kongressgäste wegen der EURO 2008 und der Preiserhöhungen fernblieben.
Deutlich weniger Gäste aus Deutschland
Überrascht zeigten sich die Touristiker darüber, dass aus dem Nachbarland Deutschland im Juni 14,4% weniger Personen als im Vorjahr in den Host Cities nächtigten. Auch die Übernachtungen von Schweizern gingen um 6,9% zurück.
Potenzial überschätzt
«Wir haben im Zusammenhang mit der EURO das Potenzial für Schweiz-Reisen überschätzt», räumte Bumann ein. Zudem sei der Juni nicht wirklich ein Ferienmonat, sagte er weiter.
Bern: Unbezahlbare Werbung dank Holländern
Mit den Holländern habe man das grosse Los gezogen, sagte Thomas Lüthi von Bern Tourismus. «Die Bilder des orangen Bundesplatzes und des Corsos zum Stadion gingen um die Welt.» Diese Werbung sei unbezahlbar. Auf nachhaltige Werbeeffekte und Imageverbesserungen hoffen auch die übrigen drei Städte. Genf beispielsweise habe die EURO genutzt, um sich als sportliche, junge und dynamische Stadt zur positionieren, sagte Joelle Snella von Geneva Tourism. Ansonsten sei Genf traditionellerweise eine Destination für Geschäftsreisende. (awp/mc/pg/27)