TUI-Konzern vor Aufspaltung

Nach Informationen der Tageszeitung «Die Welt» (Donnerstagausgabe) aus dem Konzernumfeld wird Vorstandschef Michael Frenzel von einflussreichen Aktionären aufgefordert, die Hamburger Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd vom Konzern abzuspalten. Frenzel selbst wiederum sei inzwischen einem direkten Verkauf der Containerschifffahrt nicht mehr vollständig abgeneigt.


Aufspaltung «effizientester Weg»
John Fredriksen, der offiziell mindestens fünf Prozent an der TUI hält, begründete demnach in einem Schreiben an Frenzel und seinen Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Krumnow vom vergangenen Dienstag seine Forderung damit, dass eine Abspaltung «der effizienteste Weg» sei, den wahren Wert der TUI-Tochter Hapag-Lloyd transparent zu machen. Ausserdem ermögliche ein sogenannter Spin-off, dass die Hapag-Lloyd, eigenständig die Konsolidierung der weltweiten Container-Schifffahrt vorantreiben könne.


«Neue Situation»
Der TUI-Konzern bestätigte der Zeitung die Existenz des Fredriksen-Schreibens: «Es gibt eine neue Situation, mit der haben wir uns auseinanderzusetzen», zitiert die «Welt» einen Konzernsprecher. Bei einem Investor dieser Grössenordnung sei es klar, dass ein solches Anliegen Eingang in die Diskussion des Aufsichtsrats finde. «Der Aufsichtsrat wird sich in der nächsten Sitzung am 17. März mit den strategischen Optionen des Konzerns auseinandersetzen.» Hintergrund der Forderungen sei, dass die TUI-Aktie sich seit Jahren schlecht entwickelt. (awp/mc/ps)

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