Turbulente Zeiten auf dem osteuropäischen Handymarkt

IDC hat für seine Untersuchung die Handyverbreitung in elf mittel- und osteuropäischen Ländern, nämlich in Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, der Slowakei und Slowenien, erhoben. Demnach ist die Penetrationsrate im Vorjahr in diesen Ländern um satte 13 Prozent auf über 66 Prozent angestiegen. In absoluten Zahlen gab es zum Jahresende 72,5 Mio. Mobilfunknutzer, ein Plus von 24,8 Prozent im Jahresvergleich. Bis zum Jahr 2009 soll die Durchdringung in den elf Staaten auf durchschnittlich 94 Prozent steigen.

 

Verbreitung steigt auf 94 Prozent

Die Studie machte freilich grosse Unterschiede bei der Handyverbreitung zwischen den einzelnen Ländern aus. So hat sich die Tschechische Republik mit einer Penetrationsrate von über 100 Prozent, das heißt es gibt mehr Mobiltelefone als Einwohner, in der Weltspitze etabliert. Eine hohe Verbreitung können auch noch Slowenien (99 Prozent), Litauen (95 Prozent) und Estland (92 Prozent) aufweisen. Damit liegen diese Länder beim Handygebrauch vor Deutschland und Österreich.


Zuwachs kommt von Billigkunden

Die geringste Handyverbreitung weisen Polen und Rumänien auf. Die weitere Steigerung der Mobilfunk-Durchdringung geht in allen Ländern allerdings zu Lasten der durchschnittlichen Umsätze pro Kunden (Average Revenue per User – ARPU), da die Neukunden vor allem aus den einkommensschwächeren Schichten kommen, schreibt IDC. Dies können die Provider aber teilweise durch einen Zuwachs bei den Datenumsätzen ausgleichen. So sollen die mit Sprachkommunikation erzielten Erlöse in Osteuropa von derzeit 85,5 Prozent bis 2009 auf 74 Prozent vom Gesamtumsatz fallen.

 

Die Zahl der User nähert sich der Zahl der Einwohner
«Generell durchlebt der Mobilfunkmarkt in den Staaten Mittel- und Osteuropas turbulente Zeiten», sagte IDC-Analyst Kreimir Alic. «Die Konkurrenz zwischen den Marktteilnehmern eskaliert. Die Zahl der User nähert sich der Zahl der Einwohner, während die Zuwächse bei den Umsätzen von Quartal zu Quartal zurückgehen. Um das Beste aus der Situation zu machen, müssen die Betreiber ihre Strategien überdenken und sich auf die neuen Marktgegebenheiten einstellen», erklärte Alic. Diese Analyse stammt vom US-Marktforschungsinstitut IDC.(pte/mc/th)
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