Turbulenzen an Finanzmärkten belasten auch AHV
Bei den Ausgaben machten die Renten den Löwenanteil – 97,5% – aus. Der Rest floss grösstenteils in die Hilflosenentschädigungen und an Hilfsorganisationen für betagte Menschen. Bei den Einnahmen stammten 84% aus Beiträgen von Versicherten und Arbeitgebern. 21% steuerte der Bund bei, 7,5% die Mehrwertsteuer und 1,4% die Spielbankensteuern. Erstmals seit 2002 hatte die AHV wieder ein negatives Betriebsergebnis von 2,3 Mrd CHF. In den vorangegangenen Jahren konnte sie jeweils ein Plus von 1,5 bis 2,7 Mrd verbuchen.
Gesamtverlust auf Anlagen von 4,7 Mrd Franken
as negative Betriebsergebnis ist unter anderem auf die Turbulenzen an den Finanzmärkten zurückzuführen. Diese führten insbesondere infolge des veränderten Kapitalwertes zu einem Gesamtverlust auf den Anlagen von 4,7 Mrd CHF, schreibt das BSV. Damit waren Ende 2008 38,4 Mrd CHF im AHV-Ausgleichsfonds (Vorjahr: 40,6 Mrd), das entspricht 113,2% der jährlichen Ausgaben. Im Gesamtbetrag des AHV-Ausgleichsfonds inbegriffen ist allerdings ein Verlustvortrag aus der IV im Umfang von 12,8 Mrd CHF.
IV-Sanierung soll AHV entlasten
Die Invalidenversicherung belastet die AHV-Rechnung seit Jahren. Ein Ziel der IV-Zusatzfinanzierung, über die am 27. September abgestimmt wird, ist eine Sanierung der Invalidenversicherung und somit eine Entlastung der AHV. Im Januar 2009 erhielten 1’875’600 Personen Altersrenten und 114’800 Personen Witwen- oder Witwerrenten. Zählt man alle Mitglieder der betroffenen Familien zusammen, so kamen 2’099’100 Menschen in den Genuss von Renten. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der AHV-Rentenbezüger um 3% (+61’700) zu. Mehr als die Hälfte des Zuwachses entfiel auf AHV-Renten, die im Ausland entrichtet werden.
Vier Erwerbstätige finanzieren eine Person im Rentenalter
Die AHV ist in hohem Masse abhängig von der demographischen Entwicklung. Heute finanzieren knapp vier Personen im erwerbsfähigen Alter eine Person im Rentenalter. Bis 2050 werden nur noch zwei Erwerbs-Personen auf eine Person im Rentenalter kommen. Abgesehen von vereinzelten Massnahmen, wie die Anpassung des Beitragssatzes, des Rentenalters oder des Mehrwertsteuersatzes, wird künftig vor allem die wirtschaftliche Entwicklung eine entscheidende Rolle für die AHV-Rechnung spielen, urteilt das BSV.
Durchschnittliche Altersrente bei 1’980 Franken
Die durchschnittliche monatliche Altersrente für Einzelpersonen belief sich für Frauen auf 1’971 CHF und für Männer auf 1’980 CHF. Für Ehepaare, bei denen beide Partner rentenberechtigt waren, betrug der Gesamtbetrag im Schnitt 3’280 CHF, wobei diese Renten in 86% der Fälle plafoniert waren. In der Gruppe der Bezüger, die alleine eine Rente bezogen, erhielten ein Drittel mit 2’280 CHF pro Monat die Maximalrente. Bei den Ehepaaren erhielten 63% den Maximalbetrag von 3’420 CHF. (awp/mc/ps/12)