UBS: Ab- und Umbau finden Anklang – Aktienkurs klettert

Bis um 14.00 Uhr rücken UBS Namen um 6,1% auf 22,60 CHF vor, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,34% einbüsst. Die Bereiche, in denen die UBS Investment Bank stark ist, werden ausgebaut oder aufrechterhalten, die schwachen Bereiche geschlossen oder stark reduziert, fasst ZKB-Analyst Andreas Venditti das am Morgen kommunizierte Massnahmenpaket zusammen. Die Meldung komme jedoch nicht ganz überraschend, hätten doch in den letzten Tagen bereits verschiedene Medien über Abbau- und Umbaupläne spekuliert, schreibt die ZKB


Strategische Neupositionierung
Mit der Umsetzung der von der UBS bereits angekündigten strategischen Neupositionierung gewinne das Management der Bank jedoch Vertrauen zurück, schreibt Vontobel. Insbesondere der Ausstieg aus bestimmten Bereichen innerhalb der FICC-Einheit, wie Immobilien, Verbriefung und Immobilienhandel sei die richtige Strategie, da mit einer raschen Wiederbelebung des Geschäfts nicht gerechnet werden könne.


Aus vergangenen Fehlern lernen
Bei der Bank Wegelin wird nicht nur begrüsst, dass die Ideen der neuen Führungscrew zur Struktur der Bank zunehmend Formen annehmen, sondern auch der Umstand, dass diese offen kommuniziert werden. Die Massnahmen zeigten auf, dass die UBS-Spitze gewillt sei, aus ihrer vergangenen Fehlern zu lernen. Auf der anderen Seite dürften jedoch die Chancen auf einen Verkauf der IB-Sparte deutlich gesunken sein, gibt Wegelin zu bedenken.


Gewinnqualität der «neuen» Investment Bank etwas verbessert
Aus strategischer Sicht legen die Schritte nahe, dass die UBS sich in der kurzen Frist nicht vom Bereich Investmentbanking trennen möchte, schliesst sich Sal.Oppenheim-Analyst Javier Lodeiro dieser Ansicht an. Lodeiro zieht aus der heutigen Ankündigung drei weitere Schlüsse: Die UBS dürfte mit der Umsetzung der Pläne ihre Bilanz um weitere 200 Mrd CHF entlasten und den Betriebsaufwand weiter senken. Helvea-Analyst Peter Thorne geht von einer Minderbelastung in Höhe von 0,5 Mrd CHF aus. Drittens werde die Gewinnqualität der «neuen» Investment Bank etwas verbessert, schreibt Lodeiro.


Ausgewogeneres Risiko/Renditeprofil
Auch Vontobel-Analyst Panagiotis Spiliopoulos weist auf das nach dem Umbau ausgewogenere Risiko/Renditeprofil der UBS hin und erwartet, dass die Gesamterträge der Investment Bank infolge der angekündigten Massnahmen um rund 6 bis 8% zurückgehen werden. Vor der Finanzkrise erwirtschaftete die Investment Bank 42% ihrer Erträge im Aktiengeschäft (Equities) und 23% im Bereich Fixed Income, Currencies and Commodities (FICC). «UBS dürfte demnächst einen Wendepunkt erreichen», so Spiliopoulos. (awp/mc/gh/22)

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