UBS erhält wieder Geld von anderen Banken
Gemäss der gefundenen Lösung verpfändet die Grossbank erstklassige Schweizer Hypotheken im Wert von vorerst rund 2 Mrd CHF bei der Pfandbriefbank der schweizerischen Hypothekarinstitute. Diese gibt entsprechende Pfandbriefe aus, die von der Zürcher Kantonalbank (ZKB), der Raiffeisen-Gruppe sowie der PostFinance gezeichnet werden, wie UBS-Sprecherin Eveline Müller auf Anfrage einen Bericht des «SonntagsBlicks» bestätigte. Das Geschäft sei nicht ganz unter Dach, es fehlten noch die Unterschriften. Das Ziel sei eine Unterzeichnung noch vor Weihnachten.
Umsetzung reine Formsache
Auch nach Darstellung von ZKB-Sprecher Urs Ackermann ist dies bloss noch Formsache. Die Übereinkunft sei ein «sehr wichtiges Signal für den Schweizer Geldmarkt», sagte Ackermann. Orchestriert worden sei die Aktion von der Nationalbank, auch die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) befürworte das Geschäft.
Milliardenschwere Mittelabflüsse
Wegen des Vertrauensverlustes infolge der Finanzkrise war der Geldmarkt in der Schweiz in den vergangenen Monaten zeitweise zum Erliegen gekommen. Die UBS erlitt milliardenschwere Mittelabflüsse von verunsicherten Kunden, die zu einem bedeutenden Teil zu ZKB, Raiffeisen und PostFinance wechselten. Die UBS musste sich in der Folge immer wieder kurzfristig bei den Zentralbanken refinanzieren.
Neue Dimension
Pfandbriefe seien nicht grundsätzlich etwas Neues, hielt Müller fest. Die Dimension aber schon. Mit der gefundenen Lösung könne die UBS sich längerfristig zu attraktiven Zinsen refinanzieren, sagte die UBS-Sprecherin, ohne Details zu nennen. Es sei ein «richtiger Schritt in Richtung Normalisierung der Beziehungen zwischen den Schweizer Finanzinstituten». Auch die ZKB, Raiffeisen und die PostFinance profitieren, denn sie können damit ihnen zugeflossene Kundengelder zu vergleichsweise attraktiven und sicheren Konditionen anlegen.
1930 gegründetes Institut
Die Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute mit Sitz in Zürich war 1930 gegründet worden. Grundsätzlich kann jede Kreditanstalt mit Sitz in der Schweiz Mitglied werden. Gemäss Angaben von der Internetseite ist sie zu 46,6% in den Händen von Regionalbanken und Sparkassen. Weitere Aktionäre sind die Raiffeisenbanken (21,2%), die Grossbanken (15,8%) und weitere Banken. (awp/mc/ps/03)