UBS ernennt Robert McCann zum CEO von Wealth Management Americas

Das Wealth Management Americas umfasst die 320 Niederlassungen in den USA, Puerto Rico und Kanada. Die knapp 8’000 Finanzberater verwalten Vermögen in Höhe von insgesamt 695 Mrd CHF.


Lange Karriere bei Merrill Lynch
Der 51-jährige McCann war über 26 Jahre bei der US-Grossbank Merrill Lynch tätig, zuletzt als Leiter des globalen Vermögensverwaltungsgeschäfts. Er verliess das Institut im Januar 2009 – damals schloss die Bank of America die Mitte September 2008 angekündigte Übernahme von Merrill Lynch ab. Laut der «Financial Times» (FT) verhinderte eine Klausel in seinem Arbeitsvertrag, dass McCann bereits früher zur Konkurrentin UBS wechseln konnte. Erst nach einer Klage McCanns gegen die Bank of America habe er seine neue Stelle bei der UBS antreten können.


Kein Verkauf der US-Vermögensverwaltung vorgesehen
«Mein Ziel ist es, das beste, nicht das grösste Wealth Management in Amerika zu etablieren», sagte McCann in einer Telefonkonferenz. Der Fokus liege dabei in nächster Zeit auf den Kosten. Die Grossbank sehe denn auch nicht vor, sich von ihrem amerikanischen Vermögensverwaltungsgeschäft zu trennen, versicherte McCann. Die Bank glaube an dieses Geschäft und seine Aufgabe sei es, dieses weiterzuentwickeln und Wachstum zu erzielen.


Strategiepräsentation im 1. Quartal 2010
McCann geht davon aus, dass der Konsolidierungsprozess in der Branche weitergehen wird. Er plane vorerst aber noch keine Akquisition, ergänzte er. Der neue Chef will in den kommenden 100 Tagen Mitarbeitergespräche führen, die Situation des Geschäfts genau analysieren und ein Team aufbauen. Im ersten Quartal 2010 werde er dann in der Lage sein, seine Strategie für die Einheit zu präsentieren. E r werde im Rahmen eines Exekutiv-Mitglieds der Bank entlöhnt, sagte McCann weiter. «Ich haben keinen garantierten Bonus.»


Vorgänger verlässt UBS
Der neue Manager habe einen ausgezeichneten Ruf als motivationsstarke und umsichtige Führungspersönlichkeit, wird UBS-Chef Oswald Grübel in der Mitteilung zitiert. «Vor seinem Wechsel zu unserer Bank führte er eines der grössten Wealth-Management-Beratungsteams der Welt.» McCann übernimmt die Leitung von Marten Hoekstra, der das Wealth Management Americas seit Februar 2009 geführt hat, als die UBS es organisatorisch vom restlichen Vermögensverwaltungsgeschäft abspaltete. Hoekstra wird laut McCann die UBS verlassen.


Das gewichtige Vermögensverwaltungsgeschäft der UBS in den USA geht auf den Kauf der New Yorker Privatbank Paine Webber im Jahr 2000 zurück: Damit waren auf einen Schlag die Hälfte der Vermögensverwaltungskunden Amerikaner.


Aktie folgt schwachen Finanztiteln nach unten
Die UBS-Aktien notieren am Dienstag etwas tiefer. Die Abgaben sind Marktteilnehmern zufolge kaum als Folge der Personalie, sondern vielmehr im Zuge der heutigen allgemeinen Schwäche der Finanzwerte zu sehen. UBS Namen sinken bis um 11 Uhr um 0,8% auf 17,83 CHF, während der Gesamtmarkt (SMI) um 0,69% zulegt.


Marktbeobachter sprechen McCann die erforderlichen Managementfähigkeiten zu, das krisengeschüttelte Geschäft wieder auf die Spur zu bringen. Und zudem habe die Gerüchteküche die Verpflichtung des Amerikaners ohnehin bereits seit August kolportiert.  (awp/mc/pg/02)

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