UBS-Immobilienblasenindex sinkt im zweiten Quartal erneut

Zürich – Die Risiken auf dem Schweizer Immobilienmarkt haben im zweiten Quartal weiter abgenommen. Der von der Grossbank UBS vierteljährlich berechnete Immobilienblasenindex ist auf 1,00 von 1,10 Punkten im Vorquartal gesunken, wie die Grossbank am Dienstag mitteilte. Damit entwickelte sich der Index zum vierten Mal in Folge rückläufig.

Innert Jahresfrist sei das Blasenrisiko auf dem Eigenheimmarkt damit deutlich gesunken, lautete das Fazit der UBS-Ökonomen. Mit dem aktuellen Punktestand befindet sich der Index laut den Angaben auch nur noch knapp in der Risikozone. Der Index kann folgende fünf nach Risiken aufsteigende Stufen einnehmen: Baisse, Balance, Boom, Risiko und Blase.

Der erneute Rückgang wurde laut der Mitteilung durch die Abkühlung des Eigenheimmarktes und gleichzeitig hohem Wirtschaftswachstum ausgelöst. So seien insbesondere die Preise für Eigentumswohnungen gesunken, im Vorjahresvergleich um 2,6 Prozent.

Für eine Entwarnung ist es jedoch zu früh, wie die Ökonomen betonten. Die Tragbarkeitsrisiken blieben im langfristigen Vergleich hoch. So lägen sowohl das reale Preisniveau, das Kauf-Mietpreisverhältnis als auch das Preis-Einkommensverhältnis nahe an den Werten der letzten Immobilienblase Ende der 1980er Jahre. Stark abgeschwächt werde das Immobilienblasenrisiko auf der anderen Seite durch die verlangsamte Hypothekarkreditvergabe.

Nidwalden neu eine Gefahrenregion
Aufgeschlüsselt nach Regionen zählt Morges laut den Angaben nicht mehr zu den Gefahrenregionen. Nidwalden, wo die Preise in den letzten drei Jahren um mehr als 15 Prozent gestiegen seien, gehöre hingegen neu dazu. Es sei die Region mit den höchsten Preissteigerungen.

Die UBS-Ökonomen äusserten sich auch dazu, dass die Schweizerische Nationalbank zuletzt zu einer anderen Beurteilung gekommen war und vor einer akuten Zunahme der Ungleichgewichte im Markt für Eigentumswohnungen gewarnt hatte. Der unterschiedlichen Wahrnehmung liegt primär die Verwendung unterschiedlicher Preisindizes zugrunde, schrieben die Experten. Über eine längere Periode beobachtet würden die Divergenzen der letzten Quartale jedoch verschwinden. (awp/mc/ps)

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