Allerdings rechnet die Grossbank auch im dritten Quartal mit weiteren Verlusten auf eigenen Schulden. Dies aufgrund der weiter schrumpfenden Credit-Spreads. Gleichzeitig will die UBS ihre Risiken sowie die sogenannten Risk-Weighted-Assets weiter zurückfahren.
Investmentbanking gut positioniert
Im Investmentbanking sieht Cryan seine Bank gut positioniert, obwohl einige Analysten der Meinung sind, dass die Bank den jüngsten Aufschwung im Geschäft mit Wertpapieren und Anleihen verpasst habe. Die UBS musste nach Milliardenabschreibungen auf illiquide Wertpapiere Staatshilfe in Anspruch nehmen. «Unsere Investmentbank hat die richtige Grösse und Breite», sagte Cryan. Das Risikomanagement bleibe aber nach wie vor ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung.
Warnung vor verlangsamtem Kapitalfluss
Wie andere Bankmanager vor ihm warnte auch Cryan davor, dass zu strenge Eingriffe in die Schuldenaufnahme von Banken zusammen mit höheren Anforderungen an die Liquidität den Kapitalfluss verlangsamen könnten. «Wir glauben, dass eine Reihe von westlichen Volkswirtschaften die Rezession einfach verlängern wird.» Dadurch werde sich ein Ungleichgewicht zwischen den Banken weltweit ergeben.
Kritik an Schweizer Regulierern
Auch die heimischen Regulierer kritisierte Cryan: Sie hätten die wirtschaftlichen Folgen ihres Handelns für die Bankenbranche nicht gründlich genug analysiert – die neuen Regeln in der Schweiz gingen weiter als die für die internationale Konkurrenz. (awp/mc/pg/23)