UBS KMU-Konjunkturbarometer: Konjunktur weiter im Schnellzugstempo

Auch im dritten Quartal war die Geschäftslage der kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) äusserst erfreulich. Das Wachstum hat sich sogar noch verstärkt. Vor allem die Dienstleister unter den KMU haben ein sehr erfolgreiches Quartal hinter sich. Die befragten Unternehmen zeigen sich auch sehr optimistisch für das laufende Quartal. Laut der Umfrage bei rund 500 Betrieben mit weniger als 250 Mitarbeitern, welche UBS in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gewerbeverband vierteljährlich durchführt, werden die KMU auch im vierten Quartal expandieren. Dabei gehen die Umfrageteilnehmer aber von einem leicht moderateren Wachstum aus.

Erneute Beschleunigung des Wachstums im dritten Quartal
Laut den UBS-Umfrageergebnissen vom September übertrafen die Schweizer KMU ihre positiven Erwartungen im dritten Quartal klar: Per Saldo verzeichneten 51% der Unternehmen eine Zunahme der Auftragseingänge. Diese waren getrieben durch ein unerwartet hohes Wachstum der Exportnachfrage. Während die KMU im Dienstleistungssektor von einem Auftragswachstum aus dem Ausland profitierten, steigerten die Unternehmen in der Industrie ihren Exportumsatz auch dank der vorteilhaften Preisentwicklung in den Exportmärkten. Dazu trug der schwache Franken gegenüber dem Euro massgeblich bei. Insgesamt konnten die befragten Unternehmen vermehrt neue Mitarbeiter einstellen. Trotz stark beschleunigtem Produktionswachstum meldeten sie auch eine Ausweitung der Arbeitsvorräte.




Anhaltende Investitionen untermauern die positiven Erwartungen
In diesem guten Umfeld plant ein Drittel der befragten KMU, 2008 ihre Investitionen für Kapazitätserweiterungen zu verstärken, während rund die Hälfte der Unternehmen hierfür etwa gleich viel aufwenden dürften wie 2007. Ihre gesamte aktuelle Investitionsaktivität stufen 44% der Betriebe als überdurchschnittlich ein. Für ein Drittel der Befragten trifft dies auch auf ihre Pläne für 2008 zu. Diese geplanten Investitionen untermauern die positiven Erwartungen der KMU, die mit weiterhin hohem, nur leicht abgeschwächtem Nachfrage- und Gewinnwachstum im laufenden Quartal rechnen. Per Saldo erwarten 40% der KMU im vierten Quartal eine weitere Verbesserung des Geschäftsklimas. Sie befinden sich damit gleichauf mit den zu Vergleichszwecken befragten Grossunternehmen. Unter den KMU stechen jedoch die Dienstleister mit sehr hohen Erwartungen zum vierten Quartal hervor. Generell sind die Auftragsbücher voll, und die Unternehmen rekrutieren weiter. Sowohl der starke Euro als auch die prosperierenden Exportmärkte dürften die Schweizer KMU auch im vierten Quartal mit positiven Impulsen auf Trab halten.



(UBS/mc/hfu)





Erläuterungen zur Methodik des UBS KMU-Barometers
Das UBS KMU-Barometer basiert auf einer Auswertung der seit 1975 durchgeführten UBS-Umfrage in der Industrie, die ab dem 3. Quartal 2006 um Dienstleistungsbetriebe ergänzt wurde. Neu werden quartalsweise rund 700 Betriebe (500 KMU und 200 Grossunternehmen) befragt, die einen repräsentativen Querschnitt der schweizerischen Volkswirtschaft darstellen. Dabei werden jene Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten den KMU zugerechnet. Berichtet wird für die Unternehmens-Gesamtheit der Saldo des aktuellen und des erwarteten Geschäftsklimas, der Beschäftigung, der Verkaufspreise sowie der Gewinne. Diese Indikatoren werden als gewichteter Durchschnitt der jeweiligen Sektorergebnisse (Industrie resp. Dienstleistungen) ausgewiesen, wobei die gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfungsanteile dieser Sektoren aus dem Jahr 2005 für die Gewichtung herangezogen werden. Befragung und Auswertung erfolgen mittels sogenanntem Diffusionsindex: Der Saldo pro Indikator enstpricht der Differenz des Anteils der Unternehmen mit positiver bzw. negativer Trendmeldung. Er vermittelt daher keine prozentualen Veränderungsraten. Um nicht nur eine Aussage zur Entwicklung der KMUKonjunktur im Zeitverlauf, sondern auch im Vergleich zu Grossunternehmungen treffen zu können, wurde auch ein entsprechender Vergleichsindikator konstruiert. Er ist definiert als Saldo des Geschäftsklimas der KMU abzüglich des Saldos für Grossunternehmungen. Ein Anstieg deutet, unabhängig von der absoluten Konjunktursituation, auf eine relative Verbesserung der KMU im Vergleich zu Grossunternehmungen hin, und umgekehrt.
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