UBS legt unbelastet Tempo vor – CSG legt Basis für Wachstum

2004 war alles andere als ein Traumjahr für die Bankenbranche. Weltweit mehrten sich die Zeichen für eine Abkühlung der Wirtschaft, die Finanzmärkte liessen zunehmend an Schwung vermissen, und der überaus schwache Dollar frass Erträge weg. Und dennoch präsentieren sich die beiden Schweizer Grossbanken in guter Verfassung. Dabei strahlt die UBS noch mehr Glanz aus als die Credit Suisse Group (CSG), die mit den letzten Aufräumarbeiten aus den Zeiten des Börsenbooms und der Allfinanzfantasien zu kämpfen hat.

UBS-Rekordergebnis
Die UBS hat mit einem Reingewinn von 8,1 Mrd CHF ein Rekordergebnis erzielt. Das sind 30 Prozent mehr als 2003. Wie schon im Vorjahr markiert die UBS damit Stärke. Im Bezug auf Neugelder und verwaltetes Vermögen hat die UBS den Abstand zur CSG deutlich vergrössert.

300 Mrd CHF Neugelder dazugewonnen
Durch Übernahmen von kleineren Instituten und durch organisches Wachstum nahmen die Neugelder um stattliche 89 Mrd CHF zu. Innerhalb von nur drei Jahren hat die UBS damit 300 Mrd CHF an Neugeldern dazugewonnen. Ende 2004 verwaltete die UBS Vermögen von 2’250 Mrd CHF.

Blick strikte nach vorne
Auch auf der stategischen Seite hat die UBS den Blick strikte nach vorne gerichtet. Nachdem sich der Konzern bereits früher fit getrimmt hatte, hiess die Devise: Wachstum in lukrativen Märkten wie Asien oder im Geschäft mit reichen Kunden.

Zur Nummer eins im Investmentbanking aufrücken
Im Investmentbanking – da, wo früher Konkurrentin Credit Suisse mit ihrer First Boston abräumte – will die UBS bis 2008 zur Nummer eins aufrücken. Bereits heute ist sie die grösste Vermögensverwalterin der Welt.

CSG Gewinn von 5,6 Mrd CHF
Aber auch das Resultat der Credit Suisse Group kann sich sehen lassen. Der Konzern machte einen Gewinn von 5,6 Mrd CHF, das ist rund siebenmal mehr als im Jahr 2003. Die Neugelder stiegen um 33 Mrd CHF. Damit summieren sich die verwalteten Vermögen auf 1’221 Mrd CHF.

Drei Disivsionen unter einem Dach
Seit Dezember ist klar, wie die Credit Suisse der Zukunft aussehen soll. Aus der mehrere Einheiten umfassenden Gesellschaft soll eine einzige Bank werden. Unter einem Dach werden drei Divisionen zusammengefasst, ausgerichtet auf Privatkunden sowie auf Unternehmens- und Investmentbanking-Kunden. Unterstützt werden diese Divisionen vom Asset Management.

Winterthur soll an die Börse
Die Winterthur soll dereinst an die Börse gebracht werden, nachdem ein Verkauf nicht mehr zur Diskussion steht. Sie ist 2004 dank Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.

Nicht von heute auf morgen umkrempeln
CSG-Konzernchef Oswald Grübel ist überzeugt, so weiteres Wachstum erzielen zu können. Es seien schon Fortschritte festzustellen, sagte er. Doch das alles braucht auch Geduld. Denn man kann nicht von heute auf morgen umkrempeln, was über ein Jahrzehnt gewachsen ist. Aber: Die CSG scheint auf guten Wegen. (awp/mc/gh)

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