Somit dürften die USA im laufenden Jahr noch 1.3% und 2009 nur noch ein mageres realwirtschaftliches Wachstum von 1.0% verzeichnen. «Der Abbau der noch immer hohen Ungleichgewichte der privaten wie auch öffentlichen Haushalte wird die US-Wirtschaft noch längere Zeit belasten» sagt UBS-Chefökonom Klaus Wellershoff. Erste Zinserhöhungen durch die US-Notenbank erwartet UBS daher erst per Ende 2009.
Deutliche Verlangsamung in Europa
Auch in Westeuropa zeichnet sich eine deutliche Konjunkturabkühlung ab. Für den Euroraum prognostizieren die UBS-Ökonomen eine anhaltende Schwächephase. Eine nachhaltige Rezession ist jedoch nicht zu erwarten. In einzelnen Ländern, die besonders durch die Korrekturen auf den Häusermärkten und durch andere strukturelle Ungleichgewichte belastet werden, erscheint jedoch eine Rezession unvermeidlich. Erschwerend kommt hinzu, das die Europäische Zentralbank und die Bank von England wegen der hohen Inflationsraten derzeit kaum Spielraum haben, die konjunkturelle Abschwächung durch Zinssenkungen abzumildern, so die Ökonomen. Mit dem sich ab Ende diesen Jahres abzeichnenden Inflationsrückgang sind jedoch im kommenden Jahr Zinssenkungen zu erwarten.
Konjunkturverlangsamung auch in der Schweiz erwartet
In der Schweiz steht nach einer langen Phase überduchschnittlich hoher Wachstumsraten ebenfalls eine deutliche Konjunkturverlangsamung an. Die Prognosen für die Schweizer Wirtschaft wollen die UBS Ökonomen allerdings erst nach der anfangs September anstehenden Veröffentlichung der Zahlen zum Bruttoinlandprodukt (BIP) im zweiten Quartal sowie der revidierten BIP-Zahlen für das Jahr 2007 anpassen.
Asien bislang recht resistent
In Asiens aufstrebenden Volkswirtschaften hilft zwar die in den vergangenen Jahren zunehmend starke Inlandnachfrage, die Auswirkungen der Konjunkturschwäche in Europa und Amerika abzufedern. Allerdings steht Japan derzeit am Rande einer Rezession und die Unsicherheiten über den weiteren Konjunkturverlauf in zahlreichen asiatischen Ländern haben deutlich zugenommen. UBS erwartet für den gesamten asiatischen Wirtschaftsblock eine kontinuierliche Wachstumsverlangsamung von bisher hohem Niveau aus.
US-Dollar dürfte weiter zulegen
Da die wirtschaftliche Verlangsamung ausserhalb der USA in den kommenden Monaten zusehends zu Tage treten dürfte, rechnen die UBS Ökonomen mit einer weiteren Aufwertung des noch immer sehr schwachen US Dollars gegenüber den Währungen der restlichen OECD-Länder. Attraktiv erscheinen ausserdem Währungen von aufstrebenden Ländern mit soliden Fundamentalwerten, während solche von finanzschwachen Ländern verstärkt unter Druck geraten dürften. (UBS/mc/pg)