UBS: Ospel & Co. verzichten auf 33 Millionen Franken

Dabei handle es sich um Ansprüche, die die drei ehemaligen vollamtlichen Verwaltungsräte bereits bekommen oder gemäss Vertrag noch zugute hätten, sagte der gemeinsame Sprecher Jörg Denzler auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die drei Ex-Verwaltungsräte würden einen «namhaften Betrag» an die UBS zurückzahlen. Die Übereinkunft sei am heutigen Dienstag unterzeichnet worden.


Der Realität stellen – kein Schuldeingeständnis
«Mit ihrem Verzicht wollen Marcel Ospel, Stephan Haeringer und Marco Suter deutlich machen, dass sie sich der Realität stellen. Sie sind sich bewusst, dass sie mit heutigem Wissen verschiedene Entscheide anders fällen würden.» Der Verzicht erfolge freiwillig und bedeute keinerlei Schuldeingeständnis im rechtlichen Sinne. «Spätestens mit dem Engagement des Bundes war mir klar, dass von meiner Seite substantielles Handeln gefordert ist. Für mich ist die heutige Lösung richtig. Ich hoffe, dass ich damit einen Beitrag zur Bewältigung einer für mich bis vor kurzem unvorstellbaren Situation leisten kann», wird Ospel im Communiqué zitiert.


«Solidarisch untereinander und loyal gegenüber der UBS»
Haeringer und Suter betonten: «Es stand für uns von Anfang an ausser Frage, dass wir uns auch in dieser schwierigen Situation solidarisch untereinander und loyal gegenüber der UBS verhalten.» Denn sie beide hätten ja zusammen mit Ospel als vollamtliche Verwaltungsräte über Jahre die Strategie der UBS mitgestaltet.


UBS zeigt sich erfreut
UBS zeigt sich erfreut über den Verzicht ihrer ehemaligen Führungsleute. «Die UBS begrüsst den Verzicht und bedankt sich dafür», sagte Sprecher Christoph Meier. Auf Anfrage bestätigte Meier am Dienstag, dass die drei ehemaligen UBS-Führungskräfte «freiwillig auf insgesamt 33 Mio CHF ihnen arbeitsrechtlich zustehende Zahlungen verzichten». Nähere Angaben zum Verzicht und den Zahlungen wollte der Sprecher nicht machen.


UBS-Präsident will noch von weiteren Ex-Topkadern Geld zurück
Mit dem Verzicht von Ospel, Haeringer und Suter ist das Thema Rückzahlungen für die Grossbank noch nicht erledigt. UBS-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer führe noch weitere Gespräche mit einstigen Topkadern, sagte Sprecherin Rebeca Garcia auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA: «Wir werden sehen, ob noch weitere Personen diesem Beispiel folgen.» «Die Gespräche werden wir in der Öffentlichkeit nicht kommentieren», sagte Garcia auf die Frage um welche Personen es sich handle.


Gespräche mit Huw Jenkins und Clive Standish?
Damit dürften der ehemalige Chef der Investmentbank Huw Jenkins und Ex-Finanzchef Clive Standish gemeint sein. Diese hatten zusammen mit dem im Sommer 2007 zurückgetretenen Konzernchef Peter Wuffli 33 Mio CHF bezogen und für ihre Zeit nach der UBS zusätzliche 61 Mio CHF erhalten. Wuffli hatte vor zwei Wochen als erster ehemaliger Topmanager der UBS den Verzicht auf 12 Mio CHF angekündigt. Zudem habe er bereits im November 2007, als sich die Krise der Grossbank verschlimmerte, freiwillig auf einen «substanziellen Millionenbetrag» verzichtet, ohne das zu kommunizieren.  (awp/mc/pg/24)

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