UBS outlook: Konjunktureinbruch bei Schweizer Unternehmen

Die von UBS im November/Dezember befragten rund 400 Industrieunternehmen erlitten im vierten Quartal 2008 einen markanten Einbruch ihrer Geschäftstrends. Auftragseingang, Produktion und Umsatz drehten nach einer langjährigen Expansionsphase deutlich ins Minus. Die Erwartungen für das erste Quartal 2009 sind durchwegs noch pessimistischer. Ähnliche Entwicklungen sind in den Branchen des Dienstleistungssektors festzustellen, die in der UBS-Umfrage neu umfassender enthalten sind.


UBS-Konjunkturindikator auf Talfahrt
Der aus den Industrie-Umfrageresultaten abgeleitete UBS-Konjunkturindikator als Trendbarometer für das schweizerische Bruttoinlandprodukt (BIP) setzt seine Talfahrt fort. Mit 0,8% im vierten Quartal 2008 und 0,4% im ersten Quartal bleibt er zwar noch positiv. UBS Wealth Management Research geht jedoch davon aus, dass die Rezession in der Schweizer Gesamtwirtschaft bereits eingesetzt hat, und rechnet für 2009 neu mit einem Rückgang des realen BIP um 1,2%, gefolgt von einem schwachen Wachstum von 0,2% im nächsten Jahr.


Massgebliche Indikatoren drehten ins Minus
Aus der UBS-Industrieumfrage resultierten zum vierten Quartal für fast alle Indikatoren negative Werte. Bei Auftragseingang, Produktion, Arbeitsvorrat, Gewinn und Cashflow meldeten wesentlich mehr Unternehmen Abnahmen als Zunahmen, und auffallend viele sogar starke Rückgänge. Etwas moderater war dies beim Umsatz der Fall, was den noch resistenten Verkaufspreisen zu verdanken war. Punkto Umsatz sowie Auftragslage kam das Exportgeschäft überdurchschnittlich unter Druck. Der negative Geschäftstrend setzt sich in den Erwartungen der Unternehmen ungebrochen ins erste Quartal 2009 hinein fort. Auch die Beschäftigungslage, die in der Summe der befragten Industriebetriebe bisher noch knapp positiv war, wird sich demnach deutlich verschlechtern.


Exportbranchen im Abschwung voran
Während der Geschäftstrend für alle in die UBS-Umfrage einbezogenen Industrien einhellig nach unten weist, ist das Ausmass der Verschlechterung differenziert. Am stärksten unter die Räder kam im vierten Quartal 2008 der Exportsektor. In der Maschinen-, Elektro und Metallindustrie sowie in der Chemie beschleunigte sich die bereits zuvor in Gang gekommene Verlangsamung, und die Uhrenbranche fiel abrupt vom Hoch ins Tief. Am besten konnte sich die vorwiegend auf den Inlandmarkt ausgerichtete Nahrungsmittelindustrie halten. Als einzige erwarten deren Vertreter auch für das erste Quartal 2009 leicht positive Geschäftstrends.


Analoge Trends im Dienstleistungssektor
Ab dem vierten Quartal 2008 weitet UBS die Branchenabdeckung ihrer Umfrage auf grosse Teile des Dienstleistungssektors aus. Längere Zeitreihen hierfür liegen zwar noch nicht vor, und die erfragten Indikatoren unterscheiden sich naturgemäss etwas von jenen der Industrie. Dennoch lassen die Resultate den Schluss zu, dass sich die Geschäftslage bei den Dienstleistern ebenfalls verschlechtert hat, allerdings nicht ganz so ausgeprägt wie in der Industrie. Manchen dieser Branchen kommt zustatten, dass sie schwergewichtig auf den noch resistenteren Inlandmarkt beschränkt sind. Meist gehen die Unternehmen aber von einer weiteren Abschwächung im ersten Quartal 2009 aus. (ubs/mc/ps)

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