UBS sieht sich auf Kurs – Mittelfristziele bestätigt

Erst will sie ihre Kapitalbasis im Hinblick auf die neuen Eigenkapitalvorschriften stärken. Der Markt reagierte mit Kursabschlägen auf die Aussagen des Managements. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatte die UBS Ziele für eine Periode von drei bis fünf Jahren veröffentlicht. Gemäss diesen Zielen, die nun für eine Zeitspanne von zwei bis vier Jahre gelten, will die Bank einen jährlichen Vorsteuergewinn von rund 15 Mrd CHF erzielen sowie ein Aufwand-Ertragsverhältnis von 65% bis 70% erreichen und eine Eigenkapitalrendite von 15% bis 20% erwirtschaften.


«Kundenvertrauen kehrt zurück»
Es gebe keinen Anlass, daran etwas zu ändern, sagte CEO Oswald Grübel, der am Dienstag die Investoren zusammen mit den Divisionsverantwortlichen über den Stand der Fortschritte informierte. Die Bank verfüge über das richtige Geschäftsmodell und sei wieder profitabel, führte Grübel weiter aus. Inzwischen komme das Vertrauen der Kunden zurück. Die bisher vorgelegten Resultate würden indes den bereits erzielten Fortschritte noch nicht vollständig Rechnung tragen, meinte Grübel. Die Bank werde aber nicht ruhen, bis die Fortschritte vollumfänglich in ihrem Finanzergebnis reflektiert sind. Zudem habe die Bank noch Raum für Verbesserungen. So wolle sie beispielsweis in der Investment Bank wieder eine führende Position im Equity-Geschäft zurückgewinnen. Im Wealth Management wiederum habe die UBS noch eine Strecke zu gehen, bevor sie einen nachhaltigen Nettoneugeldzufluss sehen werde.


Weiterhin keine Dividende
Gebrannt von vier Kapitalerhöhungen während der Finanzkrise will die UBS eine weitere solche Mittelbeschaffung vermeiden. Deshalb werde sie die einbehaltenen Gewinne zur Aufstockung ihres Kapitals und zur Erfüllung der strengeren Eigenkapitalregeln nutzen. Entsprechend werde sie vorderhand keine Dividende zahlen, sagte CFO John Cryan, der damit früher gemachte Aussagen bestätigte. Auch einem allfälligen Aktienrückkaufprogramm erteilte CEO Grübel im Hinblick auf die geplante Aufstockung des Kapitals eine Abfuhr. Gemäss Cryan will das Institut seine verbesserte Profitabilität dazu nutzen, um steuerliche Verlustvorträge geltend zu machen. Die Steuerquote soll so in den nächsten zwei Jahren auf rund 15% von derzeit rund 20% sinken.


Aktie unter Druck
Die Marktteilnehmer reagierten ohne Begeisterung auf die Aussagen des UBS-Managements. Einzige Neuinformation war, dass von den im Wealth Management verwalteten Vermögen von 787 Mrd CHF nur 15 Mrd bis 40 Mrd CHF (2-5%) von möglichen Änderungen der europäischen Doppelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz betroffen sein könnten. Der geringe Neuigkeitsgehalt des Investor Day hat die Analystin enttäuscht. Die UBS-Aktien, die im frühen Geschäft am Dienstag noch Verluste im Marktdurchschnitt verbucht hatte, bauten im Verlauf des Tages die Abgaben aus. Bis gegen 14.40 Uhr verlieren sie 1,1% auf 16,76 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweilen 0,4% tiefer und die Valoren des Branchennachbarn Credit Suisse geben 0,8% nach.  (awp/mc/ps/02)

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