Vor gut zwei Jahren war Singapur der UBS mit 11 Mrd CHF zu Hilfe geeilt, nachdem die Grossbank enorme Verluste mit US-Hypothekenpapieren eingefahren hatte. Ausser den Singapurern hatte auch ein unbekannter Investor aus dem Nahen Osten 2 Mrd CHF eingeschossen.
Umwandlungspreis pro Aktie von 47,68 Franken
Dafür erhielten sie eine Pflichtwandelanleihe, die nun in UBS-Aktien getauscht wurde. Die UBS lieferte nach eigenen Angaben 273 Mio Aktien aus, davon 230,7 Mio nach Singapur. Damit haben die Investoren aus Nah- und Fernost für das Aktienpaket viel mehr Geld auf den Tisch gelegt, als es heute noch wert ist. Der Umwandlungspreis pro Aktie betrug 47,68 CHF, wie UBS-Sprecherin Sabine Jaenecke der Nachrichtenagentur SDA sagte. Im Moment wird die UBS-Aktie für gut 16 CHF gehandelt. Im Dezember 2007 kostete eine UBS-Aktie noch rund 55 CHF.
Bei heutigem Verkauf ein Verlust von 5,3 Mrd. Franken
Würde GIC die Aktien heute am Markt verkaufen, bekäme der Staatsfonds nur noch 3,7 Mrd CHF dafür, womit er einen Verlust von 7,3 Mrd CHF erleiden würde. Weil die UBS für die Anleihe jährlich den hohen Zins von 9% zahlen musste, hat GIC insgesamt knapp 2 Mrd CHF Zinszahlungen erhalten. Damit sinkt der Verlust für die Singapurer aktuell auf 5,3 Mrd CHF.
Der Coupon von 9% hätte GIC auch für das Risiko eines Rückgangs des Aktienkurses vor dem Zeitpunkt der Wandlung entschädigen sollen, schrieb die UBS im Geschäftsbericht 2007.
GIC hält nun 6,6 Prozent an der UBS
Durch die Wandlung der Anleihe in UBS-Aktien steigt der Staatsfonds zu einem der grössten Aktionäre der Grossbank auf. Wie GIC der amerikanischen Börsenaufsicht SEC kürzlich mitgeteilt hatte, hält sie nun 6,6% am Aktienkapital der UBS. UBS-Kleinaktionäre hatten an der Generalversammlung im Februar 2008 gegen die Abmachungen mit Singapur und dem anderen Investoren protestiert: So war es für sie unverständlich, dass die ausländischen Geldgeber die Aktien zu einem tieferen Preis erhalten sollten als dem damaligen Kurs. (awp/mc/pg/20)