2007 war für fast alle Branchen der Schweizer Wirtschaft, so die UBS. Die Prognosen für 2008 sind weiterhin positiv, allerdings etwas vorsichtiger. Das vergangene Geschäftsjahr erwies sich in Bezug auf Umsatz, Ertrag, Verkaufspreise, Personalbestand und Investitionen als eines der besten der letzten Jahrzehnte, wie die breit angelegte Umfrage der Grossbank UBS bei rund 4’100 Unternehmen aus 27 Haupt- und 95 Subbranchen ergab.
Uhrenindustrie mit dem grössten Umsatzsprung
Dabei hätten die meisten der befragen Unternehmen aller Branchen ihre Geschäftsvolumina erhöht, resümierten die UBS-Ökonomen. Die stärksten Umsatztrends hätten die Uhren- und Maschinenindustrie sowie Banken und Pharmaunternehmen gemeldet. Aber auch Elektro- und Metallindustrie, Informatiker, Dienstleister für Unternehmen, Grosshandel sowie Tourismus mischten gemäss UBS-Umfrage vorne mit. Die schwächsten Trends meldeten Telekommunikation, Ver- und Entsorgung sowie Gesundheits- und Sozialwesen.
Exportindustrie profitiert
Mit dem Umsatz wuchsen auch die Gewinne. Der vorteilhafte Wechselkurs zwischen Euro und Franken habe insbesondere der Exportindustrie genützt. Dass die Banken trotz teilweise substanzieller Abschreibungen die besten Ertragstrends meldeten, liege unter anderem an der Erhebung. Diese beziehe sich nur auf Kriterien für den Standort Schweiz.
Uhren-, Maschinen und Pharmaindustrie legen ebenfalls zu
Die meisten Banken seien von den direkten Folgen der globalen Kreditkrise verschont worden. Die Uhren-, Maschinen- und Pharmaindustrie haben gemäss Umfrage ebenfalls deutlich an Gewinn zugelegt. Die Lebensmittelhersteller haben den geringsten Ertragszuwachs verzeichnet.
Tourismusbranche mit stärksten Preisaufschlägen
Steigende Verkaufspreise verzeichneten vor allem die exportorientierten Branchen wie die Uhrenindustrie oder die Metall- und Maschinenindustrie. Am stärksten waren die Aufschläge jedoch bei der Tourismusbranche. Hingegen kam es im Detailhandel zu insgesamt rückläufigen Verkaufspreisen. Gleich erging es der Medien- und der Telekom-Branche.
Dank Personenfreizügigkeit viele zusätzliche Stellen besetzt
Auch der Arbeitsmarkt profitierte vom guten Geschäftsjahr. In allen Branchen wurden mehr neue Mitarbeiter eingestellt als erwartet. Am meisten Angestellte rekrutierten die Uhrenbranche, die Banken sowie die Maschinen- und Elektroindustrie. Keine einzige Branche habe rückläufige Personalbestände gemeldet. Es sei unter anderem der Personenfreizügigkeit zwischen der Schweiz und Europa zu verdanken, dass so viele zusätzliche Stellen besetzt werden konnten, schrieben die UBS-Ökonomen.
Geografisch breit abgestützt
Die verschiedenen Regionen der Schweiz seien ähnlich positiven Trends gefolgt. Am besten weg kamen die Wirtschaftszentren Zürich und Nordwestschweiz. Aber auch die Umfrageteilnehmer in der Zentralschweiz seien überdurchschnittlich zufrieden mit ihren Ergebnissen gewesen. Allein in der südlichen Schweiz sei der Geschäftsverlauf hinter dem Landesdurchschnitt zurückgeblieben.
Hinweise auf leichte Verlangsamung des Wachstums
Die UBS-Umfrage ergibt für das laufende Jahr nach wie vor ein positives Bild. Allerdings bestehen Hinweise auf eine leichte Verlangsamung des Wachstums. Am zuversichtlichsten geben sich die Uhren-, Investitionsgüter- und Pharmaindustrie. Hingegen besteht vor allem im Bausektor Skepsis. (awp/mc/pg)