Allerdings schrumpfe die Zahl jener Firmen, die weitere Verbesserungen im Geschäftsgang sehen. Dass die Konjunktur aber noch nicht ausser Atem sei, belegten die anhaltend hohe Kapazitätsauslastung, weiterhin steigende Auftragseingänge und Umsätze sowie der weitere Personalzuwachs bei den Unternehmen, teilte die Grossbank am Donnerstag mit. Der aus den Umfrageresultaten abgeleitete UBS-Konjunkturindikator als Trendbarometer für das Bruttoinlandprodukt lässt von hohem Niveau aus etwas nach. Mit 2,8% fürs zweite Quartal und 2,3% fürs dritte Quartal signalisiere er aber immer noch ein Wachstum der Schweizer Wirtschaft, das über dem längerfristigen Potenzial liege, heisst es.
Vertrauen in Unternehmen intakt
Laut der Umfrage ist der Anteil jener Firmen, die im zweiten Quartal von vermehrten Auftragseingängen profitierten, auf 30% geschrumpft. Firmen mit wachsenden Erträgen waren nur noch mit 7% in der Überzahl, und auch die Arbeitsvorräte expandierten weniger verbreitet als noch im Vorquartal. Alle diese Indikatoren blieben aber klar im positiven Bereich. Ebenfalls sehr gute Resultate ergaben sich laut Umfrage zur Entwicklung von Personalbestand und Umsatz. Per Saldo haben im zweiten Quartal noch mehr als ein Viertel der befragen Industrieunternehmen ihre Belegschaft ausgebaut. Dies sei ein deutliches Zeichen dafür, dass das Vertrauen der Unternehmen in die nähere Zukunft durchaus intakt sei, so die UBS.
Uhren- und Nahrungsmittelindustrien glänzen
Um Vergleiche zwischen den einzelnen Branchen zu veranschaulichen, werden die Umfrageresultate zu Auftragseingang, Umsatz und Produktion jeweils in einen Gesamtindikator «Geschäftsgang» zusammengefasst. Für das zweite Quartal erscheinen dabei die Uhren- und die Nahrungsmittelindustrie auf den obersten Rängen der Branchen-Rangliste. Während sich die Uhrenindustrie durch einen starken Umsatzzuwachs und vermehrte Auftragseingänge profiliert habe, habe die Nahrungsmittelindustrie mit der Produktionsausweitung brilliert. An dritter Stelle steht laut UBS die Elektrobranche. Auf den hinteren Rängen figurieren die Holz- und Möbel- sowie die Textilindustrie, wo sich die Anteile der Firmen mit positiver und negativer Entwicklung von Auftragseingängen und Produktion die Waage halten.
Positive Tendenzen überwiegen weiterhin
Der grundlegende Trend einer Verlangsamung der Industriekonjunktur wird sich gemäss den Erwartungen der befragten Unternehmen auch im dritten Quartal fortsetzen. Die Mehrheit der Firmen mit steigenden Auftragseingängen, wachsenden Umsätzen, zunehmenden Erträgen und expansiver Produktion werde zwar kleiner, es überwögen aber weiterhin die positiven Tendenzen. Ähnlich werde die Entwicklung des Arbeitsvorrats und der Belegschaft beurteilt. Einzig bei der Ertragsentwicklung zeichne sich im Mittel aller Industriebranchen eine Stagnation ab. Das Research von UBS Wealth Management hat nach der Umfrage ihre Prognose bestätigt und rechnet im Jahresdurchschnitt 2008 mit einem realen Wirtschaftswachstum von 2,3%, welches dann im Jahr 2009 auf 1,4% nachgeben sollte. (awp/mc/ps/10)