UBS: US-Steuersünder trotz Strafanzeigen in den Ferien

«Der Hauptgrund dieser vornehmlich humanitären Mission ist es, nach Nahrung für die lokale Dorfbevölkerung zu jagen, auf welche diese Menschen angewiesen sind», schreibt Chernicks Anwalt Allan Sullivan in der Bitte ans Gericht, die der Nachrichtenagentur SDA vorliegt. Sein Mandant sei ein eifriger Jäger, Sportsmann und Waffensammler. Der 70-Jährige besitze 23 Waffen. Zwei Gewehre würde er gerne auf die Jagd mitnehmen. «Zu mieten gibt es Gewehre in dem verlassenen Gebiet, in dem Herr Chernick stationiert sein wird, nicht.» Richter James Cohn gewährte die Bitte am Montag.


Bestechungsvorwurf an Schweizer Beanten
Chernick will die Afrika-Reise am Freitagmorgen antreten, sie dauert bis am 17. September. Am 30. Oktober soll der UBS-Steuersünder vor Gericht erscheinen um sein Strafmass zu erfahren. Chernicks Geständnis hatte in der Schweiz hohe Wellen geschlagen, weil er darin aussagte, ein Schweizer Beamte sei mit 45’000 USD, die er bezahlt habe, bestochen worden.


Millionen-Kautionen
Bereits auf einer Kreuzfahrt war Steven Rubinstein, ein anderer UBS-Kunde, der sich im Zuge des Streits zwischen der Schweiz und der USA um 52’000 UBS-Daten wegen Steuerbetrugs als schuldig bekannte. Rubinstein, der gegen eine Kaution von zwei Millionen Dollar in Freiheit ist, bestieg Ende Juli mit seiner Familie ein Schiff in England und kehrte am Wochenende nach Florida zurück. Er wartet auf seine Verurteilung am 30. September. Ebenfalls auf Reisen ist der steuersündige Jachthändler Robert Moran: Er erhielt vom Richter die Erlaubnis, im August für 13 Tage geschäftlich nach Deutschland, Grossbritannien und in die Ukraine zu fahren. Das Strafmass für Moran, der für fünf Millionen Dollar Kaution auf freiem Fuss ist, soll ebenfalls am 30. Oktober bekannt gegeben werden.


Olenicoff kämpft weiter vor Gericht
Igor Olenicoff, der Milliardär, der dem IRS als erster und grösster Fisch ins Netz ging, kämpft indes vor Gericht gegen die UBS weiter. Bis am 24. August müssen seine Anwälte weitere Argumente einreichen, warum seine Klage gegen die Schweizer Grossbank weiter verfolgt werden soll. (awp/mc/ps/01)

Exit mobile version