UBS: «Verhältnismässig sehr wenige» Schweizer Kunden verloren
Dies sagte der Leiter Wealth Management & Business Banking Schweiz Alain Robert in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft» (Ausgabe vom 25.6.) sagte. Robert gibt sich denn auch zuversichtlich: «Alles in allem bin ich sicher, dass wir stärker aus der Krise kommen werden.» Vor allem in der Vermögensverwaltung würden Kunden normalerweise zwei, drei Bankbeziehungen haben, zwischen denen sie sich situativ entscheiden würden, so Robert weiter. «Wenn ein Kunde ein Geschäft zurzeit nicht mit uns abwickelt, heisst das noch nicht, dass er die Beziehung zur UBS ganz aufgibt.»
Unterschiedliche Betrachtungsweisen
Im Kleinkundengeschäft hätten die Kontoinhaber in der Regel weniger Bankpartner und werde eine Bankbeziehung «eventuell eher sistiert». Firmenkunden würden die Situation mit anderen Augen sehen, da viele unter ihnen auch schon Krisen durchlebt hätten. Das Volumen im Firmenkundengeschäft habe sich denn in den letzten Monaten auch erhöht, so Robert. Beim Hypothekargeschäft sei die UBS dieses Jahr gewachsen, obwohl der Markt «hoch kompetitiv» sei. Die UBS sei mit einem Marktanteil von rund 23% Marktführer und wolle diese Position auch behalten, wie Robert weiter sagte. Er fühle sich auch «wohl» mit der Qualität des Hypothekarportefeuilles.
Strategische Weichen
Um dem Abfluss von Kundengeldern vorzubeugen, sei «eine Reihe von strategischen Weichen» gestellt worden. Damit soll im Kontakt mit Kunden wieder Zuversicht ausgetrahlt werden, wie es weiter heisst. An Akquisitionen auf dem Schweizer Markt denkt Robert derzeit nicht. «Wir sind auf dem Schweizer Markt sehr gut positioniert.»
New York Post: UBS lässt sich von Lazard beraten
Gemäss einem Bericht der «New York Post» hat d ie UBS hat das renommierte Finanzberatungsunternehmen Lazard engagiert, um ihre Geschäftsfelder einer strategischen Überprüfung zu unterziehen. Das Engagement von Lazard habe Spekulationen neuen Auftrieb gegeben, wonach die UBS das Investment-Banking vom Vermögensverwaltungsgeschäft abspalten wolle, heisst es weiter. Ein Kommentar sei weder von der UBS noch von Lazard zu erhalten gewesen. Eine gut unterrichtete Quelle habe jedoch darauf hingewiesen, dass die strategische Überprüfung auch Teil der jährlichen interne Überprüfung der Geschäftsfelder sein könnte, die nach den milliardenhohen Abschreibungen nun halt strenger ausfallen würde. Seit Dienstag kursieren zudem Gerüchte, wonach die britische Bank HSBC Holdings angeblich 80 Mrd USD für die Schweizer Grossbank biete. (awp/mc/ps/pg)