UBS-Verwaltungsrat Rainer-Marc Frey bedauert Aktienverkauf

Er bedaure sehr, dass er damit den Vertrauensverlust in die von der Finanzkrise gebeutelte UBS verstärkt habe. «Dies tut mir für die UBS und insbesondere für ihre Mitarbeitenden (…) leid. Ich möchte mich bei ihnen entschuldigen», sagte Frey. Er hätte bei seiner Wahl in den Verwaltungsrat nur eine kleine Position UBS-Aktien kaufen und diese dann trotz drohender Verluste behalten sollen, sagte Frey.


«Positives Zeichen setzen»
Im Rückblick sei es ein Fehler gewesen, dass er im Juli eine so grosse Position an UBS-Aktien gekauft habe. «Damals wollte ich ein positives Zeichen setzen. Ich hatte für 1 Mio Aktien 22 Mio CHF bezahlt», sagte Frey. Das sei enorm viel Geld. Wegen der stark gefallenen Finanzmärkte sei er gezwungen gewesen, zum Schutze seines Vermögens alle Aktien, auch die UBS-Papiere, abzustossen. «Ich habe mit den UBS-Aktien weit über 4 Mio CHF verloren», sagte Frey.


«Keine Finanzprobleme bei Horizon21»
Die von ihm gegründete Vermögensverwaltungsfirma Horizon21 sei ein ausgesprochen solides Unternehmen, sagte Frey zu Gerüchten, er habe seine Aktien wegen Finanzproblemen der Firma aus Not verkaufen müssen. «Wir sind zu 100% eigenfinanziert, haben keine Kredite und keine Schulden. Wir sind auch in diesem Jahr operativ profitabel und wir werden dies auch 2009 sein.»


Frey zu Kurer zitiert 
Auch im Verwaltungsrat der Grossbank war Freys Aktienverkauf auf Kritik gestossen: «Er wurde mit Bedauern aufgenommen. Der VR-Präsident hat mit mir gesprochen.» Zu den Rücktrittsforderungen des Genfer Privatbankiers Jacques Rossier sagte Frey: «Ich halte es für grundfalsch, jetzt davonzulaufen.» Er werde seine ganze unternehmerische Erfahrung und Kraft einbringen, um der UBS zu helfen, diese grosse Wirtschaftskrise erfolgreich zu meistern.


«UBS eine sehr sichere Bank»
«Die UBS ist eine sehr sichere Bank. Ich habe selbst viel privates Geld auf Konten der UBS deponiert», hiess es. Durch die Staatshilfe und die Auslagerung von riskanten Papieren sei die Stabilität der UBS nochmals massiv erhöht worden. «Ich bin zuversichtlich, dass die Bank wieder auf Kurs kommt.»


Zuberbühler-Aussage gestützt
Zum jetzigen Zeitpunkt brauche die UBS kein weiteres Kapital. «Wenn sich die Finanzmärkte nochmals verschlechtern sollten, ist aber alles möglich.» Zu den jüngsten Aussagen des Direktors der Eidg. Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, wonach weitere Staatshilfe für die UBS nicht auszuschliessen sei, sagte Frey: «Es ist für den Markt gut zu wissen, dass im Notfall der Staat nochmals Kapital zur Verfügung stellen würde.» Neue Ängste würden durch Zuberbühlers Aussagen nicht geweckt.


«Finanzielle Absichten habe ich keine»
Er sei als Spezialist für die Beurteilung der internationalen Finanzmärkte in den Risiko- und Strategieausschuss des UBS-Verwaltungsrats gewählt worden, erklärte Frey: «Finanzielle Absichten habe ich keine.» Auf sein Honorar als Verwaltungsrat von ein paar hunderttausend CHF pro Jahr verzichte er. «Ich hatte schon vor meinem Amtsantritt als UBS-VR beschlossen, dass meine gesamten VR-Honorare an meine karitative Stiftung, die Frey Charitable Foundation, gehen.» Diese wohltätige Stiftung unterstütze unter anderem benachteiligte Kinder und fördere soziales Unternehmertum. (awp/mc/ps/33)

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