UBS: Vorzeichen sprechen für ein turbulentes Jahr

In den USA erwartet Alexander Kobler, Leiter Globale Investmentstrategie der UBS, eine «deutliche Wachstumseinbusse» sowie auftauchende Fragen im Zusammenhang mit einer möglichen Rezession. Insbesondere der Immobilienmarkt wird laut Kobler auf dem amerikanischen Konsum lasten und das Wachstum um rund 1% kappen. Die UBS erwartet jedoch keinen Kollaps der US-Wirtschaft, sondern vielmehr eine «graduelle Verlangsamung».


Multiplikationseffekte fehlen

Dieser Entwicklung dürften sich weder der asiatische, noch der europäische Wirtschaftsraum ganz entziehen können. Neben der weiterhin starken Produktivität von europäischen Firmen werden aus Sicht der UBS aufgrund des schwachen Wachstums des privaten Konsums und der Sensitivität auf zu erwartende Zinserhöhungen die Multiplikationseffekte für ein selbstgetragenes Wachstum in Europa fehlen.

BIP Wachstum fürs angelaufenen Jahr

Für die Schweizer Wirtschaft prognostiziert die UBS im angelaufenen Jahr ein BIP von 2,0% (VJ 1,9%) mit einer Abschwächung im darauf folgenden Jahr auf 1,3%. Das US-Wirtschaftswachstum wird aus Sicht der Grossbank 2006 auf 3,0% (3,4%) und 2007 auf 2,0% zurückgehen, während die Eurozone im laufenden Jahr einen Anstieg auf 1,6% (1,3%) und im folgenden Jahr ein Absinken auf 1,4% verzeichnen dürfte. Mit Blick auf den asiatischen Raum erwarten die Ökonomen der UBS eine Wachstums-Einbusse, jedoch keinen Kollaps.

Kein freundliches Aktienumfeld

Das Aktienumfeld wird gemäss UBS im 2006 «nicht sehr freundlich» sein. Da die Marktpreise jedoch vorsichtige Annahmen widerspiegeln würden, sei das Potenzial für negative Überraschungen begrenzt. Um überhaupt keine Risiken mehr einzugehen, ist es laut Kobler denn auch «zu früh». Er antizipiert weiterhin «attraktive Risikoprämien» auf Aktien. Für den Schweizer Aktienmarkt erachtet er «mittlere, einstellige» Renditen als realistisch.

Begrenzte Inflationsrisiken

Die Inflationsrisiken bleiben laut UBS mit der Stabilisierung der Ölpreise begrenzt und deuten auf das Erreichen eines neuen Zinsplateaus hin. Für Anleihen rechnet die UBS mit leicht unterdurchschnittlichen Renditen.

Zinsschritt der SNB erwartet

Was die Leitzinssätze der Zentralbanken angeht, so erwartet die UBS im März einen Zinsschritt der SNB auf 1,25%. Im gleichen Monat dürfte der Leitzins der EZB auf 2,5% angehoben werden. Das Fed wird laut UBS-Ausblick bereits im laufenden Monat den Zinssatz auf 4,5% erhöhen. Gegen Ende Jahr wird jedoch bereits wieder ein Lockerungsschritt seitens des Fed erwartet – unter der Bedingung, dass sich im Verlauf des Jahres eine eingeschränkte Nachfrage der Konsumenten abzeichnen wird.

Schweizer Franken dürfte von Dollar-Schwäche profitieren

Der US-Dollar wird gemäss Kobler weiterhin belastet sein. Negative Impulse liefert aus Sicht der Bank unter anderem das weiterhin hohe Leistungsbilanz-Ungleichgewicht zwischen den USA und ihren Handelspartnern in Asien und dem Mittleren Osten. Von der Dollar-Schwäche profitieren dürften auf der anderen Seite neben dem Euro auch der Schweizer Franken sowie das britische Pfund und der kanadische und australische Dollar. (awp/mc/ab)
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