Die Grossbank betonte weiter, dass der Milliardenabschreiber lediglich von einem sehr kleinen Geschäftsbereich verursacht wurde. Die anderen Segmente der Bank generierten Erträge nahe am Rekordlevel und auch viele Bereiche der Investment Bank zeigten im laufenden Jahr eine gute Performance, erklärte Bankchef Marcel Rohner an einer Investorenkonferenz in London.
Überdenken will die UBS insbesondere ihre Position in den Bereichen Mortgage Backet Securities (MBS), Municipal Bonds (Munis), Debt Capital Market (DCM) und Flow Credit. Künftig sollen hier die Positionen, die auf eigene Rechnung gehalten werden, deutlich eingeschränkt werden, so Rohner.
Konzentration auf Bereiche mit hohem Wachstum und hoher Marge
Generell strebe die UBS eine Konzentration im Investmentbanking auf diejenigen Bereiche an, die ein hohes Wachstum sowie eine hohe Marge versprechen, erklärte das Management weiter. Zudem hätten Bereiche Priorität, in denen die UBS eine Führungsposition im Markt einnehme. Dazu gehören nach Ansicht der Grossbank insbesondere der Bereich Structured Libor aber auch der Forex- und Carry Trade-Bereich.
Investments in aufstrebende Märkte
Weiter investiert werden soll jedoch auch in die aufstrebenden Märkte, die Sparte Structured Credit, Real Estate Finance, Rohstoffe sowie GSF.
Vertrauen zurückgewinnen
Mit den nun eingeleiteten Massnahmen zur Kapitalerhöhung soll in erster Linie das Vertrauen der Kunden in die Grossbank wieder hergestellt werden, so die Bank. Das Institut sei damit nun für alle Eventualitäten gerüstet und auf der ’sicheren› Seite.
Zahl ausstehender Aktien erhöht sich um 14 bis 19 %
Die Kapitalmassnahmen haben für die Aktionäre eine deutliche Verwässerung zur Folge. So wird sich die Zahl der ausstehenden Aktien insgesamt um 14 bis 19% erhöhen, was in absoluten Zahlen einer Zunahme von 290 bis 385 Mio Titel entspricht. Nach Abschluss der Massnahmen rechnet die Bank mit einem Aktienbestand von insgesamt 2’328 bis 2’422 Mio Titeln.
Rückkauf eigener Aktien wird vorläufig gestoppt
Zudem teilte das Institut mit, den Rückkauf eigener Aktien solange einzustellen, bis im Markt wieder mehr Klarheit vorhanden sei. Grundsätzlich bekräftigte die UBS jedoch die Absicht, auch weiterhin Mittel an die Aktionäre zurückzuführen.
Geschäftsmodell verteidigt
Trotz den jüngst massiven Problemen im Investmentbanking verteidigte die Bank ihr integriertes Geschäftsmodell. Synergien zwischen den Segmenten liessen sich sowohl auf der Ertrag- als auch auf der Kostenseite unter einem Unternehmensdach besser nutzen, erklärte VR-Präsident Marcel Ospel. Eine Abspaltung des Investmentbanking sei deshalb nie ein Thema gewesen.
An der Börse vermochten die Ausführungen der UBS-Spitze in London der Aktie keinen Aufwind zu geben. Bis gegen Börsenschluss verlor der Valor rund 2,2% auf 56,75 CHF. (awp/mc/pg)