Die Finanzmarktaufsicht Finma sei aber nur bereit, der Bank variable Lohnbestandteile von 3 Mrd CHF zu bewilligen. Derzeit liefen dazu Gespräche zwischen Vertretern der Grossbank und Bankregulator, wie UBS und Finma gegenüber dem Blatt bestätigt hätten, heisst es weiter.
UBS schwört kanadische Kunden auf neue Bestimmungen ein
Die UBS schwenkt auf einen strengeren Kurs ein gegenüber kanadischen Kunden, die Konten in der Schweiz haben. Grund sind schärfere Reglementierungen der kanadischen Regierung für sämtliche ausländischen Banken. Bereits im Dezember informierte die UBS ihre Kunden in Kanada in einem Breif über die Änderungen, wie die UBS-Medienstelle am Wochenende der Nachrichtenagentur SDA bestätigte. Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» hatte am Samstag entsprechende Berichte veröffentlicht.
Unterteilung in zwei Kundegruppen
Die Bestimmung NI 31-103 vom vergangenen Dezember unterscheidet allerdings zwischen zwei Gruppen von Kunden. Wer insgesamt weniger als 5 Mio CAD hat, für den ist der Zugang zum grenzüberschreitenden Geschäft beschränkt. Alle Bankprodukte erhält der Kunde nur noch im kanadischen Inlandgeschäft der UBS. Wer alles in allem über 5 Mio CAD besitzt, darf weiterhin alle UBS-Anlagedienstleistungen und -Bankprodukte aus dem grenzüberschreitenden Geschäft in Anspruch nehmen, darunter explizit auch Wertschriften. Für beide Kundengruppen gilt aber, dass Kredit- und Debitkarten, die an Konten im Ausland gebunden sind, bis Ende April aus dem Verkehr gezogen werden müssen.
Anlehnung an «Qualified Intermediary Agreement»
Die Bestimmungen der Regierung in Ottawa lehnen sich an das «Qualified Intermediary Agreement» (QI) an, das die US-Regierung 2001 für ausländische Banken erlassen hatte. Die UBS hat sich ihre massiven Probleme in den USA eingehandelt, weil sie die Bestimmungen des QI jahrelang umgangen hatte. Auch wenn die Massnahme für alle ausländischen Banken in Kanada gilt, befindet sich die UBS in einer delikaten Situation: Die Steuerbehörden in Ottawa versuchen seit vergangenem September, an Daten von kanadischen UBS-Kunden heranzukommen und Hinweise auf Steuerbetrug zu finden.
Bislang Selbstanzeigen von 90 kanadischen UBS-Kunden
Der für das Steueramt zuständige Minister Jean-Pierre Blackburn hatte im Dezember gesagt, 90 UBS-Kunden hätten sich bisher selbst bei den Behörden angezeigt. Die Hälfte der Fälle sei geregelt, wodurch das Schatzamt rund 15 Mio CAD einnahm. Insgesamt hätten sich 7000 Kanadier wegen Steuerbetrugs gemeldet. Diesen Monat hat Blackburn zudem vernehmen lassen, dass sich auf der Liste der 3000 Steuerbetrüger, in deren Besitz die französische Regierung gekommen ist, auch Kanadier befänden. Frankreich habe versprochen, deren Namen den kanadischen Behörden zu nennen. Für den 8. Februar ist überdies der Besuch einer Regierungsdelegation aus Ottawa in Bern angekündigt, um Verhandlungen über ein neues Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Kanada aufzunehmen. (awp/mc/ps/01)