Angesichts der extrem herausfordernden Marktbedingungen sei eine radikale Veränderung nötig, um wieder zur Profitabilität zurückzukehren, heisst es in einer internen Mitteilung an die FICC-Angestellten, die am Mittwochnachmittag verschickt wurde. Details sollen am 10. Februar anlässlich der Veröffentlichung der Jahreszahlen bekannt gegeben werden, wie UBS-Sprecher Andreas Kern am Donnerstag auf Anfrage sagte.
Kein Handel mit «aufregend exotisch strukturierten Produkten»
Nach dem Ausstieg aus dem Geschäft mit Gemeinde-Anleihen, dem Eigenhandel und dem Rohstoffgeschäft (mit Ausnahme der Edelmetalle) wolle die UBS nun auch vollständig die Verbriefung und den Handel mit Hypotheken sowie «aufregende exotische strukturierte Produkte» aufgeben, hiess es in dem Email, das der Nachrichtenagentur SDA vorliegt.
Neue Prioritäten
Die angeschlagene Investmentbank setze neue Prioritäten in ihrem Geschäftsportfolio, um weitere Effizienzgewinne zu erzielen, teilte Investmentbank-Chef Jerker Johansson mit. Die Veränderungen erlaubten es, das Kerngeschäft anzukurbeln und gleichzeitg weniger Risiken einzugehen.
Topbanker Morakis, Prinz, Ryan und Sacco müssen UBS verlassen
Der Stellenabbau werde in den kommenden Wochen durchgeführt, hiess es in der Mitteilung der beiden neuen FICC-Leiter Carsten Kengeter und Jeff Mayer, ohne dass konkrete Zahlen genannt werden. Die vier Topbanker Todd Morakis, Sascha Prinz, Chris Ryan and David Sacco müssten demnach die UBS verlassen. Ende September arbeiteten 2’800 Personen im Bereich FICC. Das Geschäft ist in London, New York und Opfikon ZH angesiedelt.
Personalbestand im Investmentbanking von 17’000 angepeilt
Angesichts der astronomischen Abschreiber in Höhe von über 45 Mrd. Franken hatte die UBS bei ihrer Investmentbank im Oktober einen Abbau von weiteren 2’000 Stellen angeordnet, nachdem sie konzernweit zuvor bereits 7000 Arbeitsplätze gestrichen hatte. Der Personalbestand der Investmentbank sollte damit auf 17’000 Beschäftigte gedrückt werden, konzernweit peilt die UBS im laufenden Jahr einen Abbau auf 76’500 an. Wie viele Stellen bereits gestrichen worden seien, wollte Kern nicht sagen. (awp/mc/ps/01)