UBS-Wuffli: Abgang war laut Ospel zu erwarten

UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel hat mit einem Abgang von Peter Wuffli als Konzernchef gerechnet, nachdem der Verwaltungsrat sich geschlossen gegen Wufflis Nachrücken als sein Nachfolger ausgesprochen hatte. Seiner Ansicht nach war das nicht ein Entscheid gegen Wuffli, sondern gegen die von ihm vorgeschlagene Nachfolgeregelung.


Verwaltungsrat wollte Ospel nicht gehen lassen


Der Verwaltungsrat habe sich nicht getroffen und gesagt, er wolle sich von Peter Wuffli trennen, sagte Ospel in einem Interview mit der NZZ am Sonntag. «Der Verwaltungsrat hat meinen Vorschlag, Peter Wuffli zu meinem Nachfolger zu ernennen, geprüft und entschieden, dass er mich nicht gehen lassen will.» Als Wuffli gewusst habe, dass er nicht Verwaltungsratspräsident werde, habe er anders disponiert. «Nach einem solchen Entscheid haben wir doch nicht von ihm erwarten können, dass er einfach wie bisher weitermacht», sagte Ospel.

Mit Wufflis Rücktritt sei zu rechnen gewesen


Mit Wufflis Rücktritt sei zu rechnen gewesen, sagte Ospel in einem Interview mit der Zeitung Finanz und Wirtschaft vom Samstag. Er habe vor über einem Jahr ein Paket unter dem Titel Generationenwechsel in den Verwaltungsrat eingebracht. Ospel hätte auf die kommende Generalversammlung 2008 hin zurücktreten wollen.

Automatische Ämternachfolge nicht zwingend


Wer Verwaltungsratspräsident sein soll, müsse der Verwaltungsrat entscheiden, sagte Ospel im SonntagsBlick. Der Verwaltungsrat sehe die automatische Ämternachfolge nicht als zwingend an. Das sei keine Niederlage für ihn.

Kein Entscheid gegen Ospel


«Hätte sich der Verwaltungsrat in einem wichtigen Sachgeschäft gegen mich gestellt, müsste ich nun zurücktreten», sagte Ospel. Doch in einer personellen Entscheidung, in der seine Person Gegenstand gewesen sei, habe er sich im Ausstand befunden. «Deshalb war das kein Entscheid gegen mich.»

Keine Auswirkungen auf die Strategie


Der Wechsel an der Spitze der Grossbank hat keine Auswirkungen auf die Strategie der UBS. Wir sind einstimmig zum Schluss gekommen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden», sagte Ospel.

Keine Einmischung ins Tagesgeschäft


Er werde sich nicht ins Tagesgeschäft einmischen, sagte Ospel in der SonntagsZeitung». Er werde wie bis anhin die UBS strategisch führen und bei der Pflege von ausgewählten Kunden sowie Aktionären und im weltweiten Kontakt mit Regierungsvertretern und Behörden eingebunden bleiben.

Positive und negative Elemente im Q2


«Im zweiten Quartal werde es positive und negative Elemente» geben, sagte Ospel. Zum jetzigen Zeitpunkt gehe er davon aus, dass das Resultat im Rahemn der Erwartungen liegen werde. Spekulationen, wonach Wuffli wegen Millionenverlusten in den USA und schwächer verlaufenen Quartalen gehen musste, komentierte Ospel nicht. Die Bank hatte mit dem Hedge Fund-Vehikel Dillon Read erhebliche Verluste erlitten. (awp/mc/ab)
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