«Ich werde die oberste Verantwortung niemals leichtfertig preisgeben, sondern will dafür sorgen, dass die UBS wieder auf den Erfolgspfad zurückkehrt», sagte Ospel. Als «Mit-Architekt dieses Unternehmens» empfinde er «eine hohe Verpflichtung», bei der Bewältigung der Probleme an vorderster Front mitzuwirken. Die Art und Weise, wie die UBS von der US-Hypothekenkrise betroffen wurde, mache ihm zuerst «schwer zu schaffen», hielt der UBS-Verwaltungsratspräsident zudem fest. Er wolle die Situation «nicht schönreden»: Es stehe «ausser Frage, dass wir gewisse Entwicklungen falsch beurteilten».
Ospel: «Verständnis für Forderungen nach Konsequenzen»
«Ich habe Verständnis dafür, dass in einer solchen Situation Konsequenzen gefordert werden», sagte Ospel weiter. Für den Veraltungsrat und ihn selbst heisse Verantwortung aber Verpflichtung. Popularität dürfe nicht der Massstab des Handelns sein. Ospel warb in seiner Rede für die Anträge des Verwaltungsrats: Diese seien «der Schlüssel zur Lösung der Probleme». Für die Zuführung neuen Kapitals brauche es die Zustimmung der Aktionäre; diese Massnahme sei aus Sicht des Verwaltungsrats «unverzichtbar». Im Weiteren wies Ospel Kritik an der Kommunikationspolitik der UBS zurück.
Soldie Basis
Zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2008 liess Ospel nichts verlauten. Der VR-Präsident sagte aber an die Adresse der Aktionäre, dass die Bank aus heutiger Sicht über eine solide Basis verfüge, um die Krise erfolgreich zu meistern an ihr zu wachsen, und sich in eine neue, erfreuliche Zukunft zu entwickeln, sollten sie den Anträgen des Verwaltungsrates folgen.
Reduktion der Bilanzbeanspruchung durch Zinsgeschäft
Das Institut werde mit Nachdruck seine Anstrengungen fortsetzen, die hypothekarisch gesicherten Wertpapiere und ihre Derivative weiter abzubauen, und so die Bilanzbeanspruchung durch das Zinsgeschäft weiter zu reduzieren, erklärte der VR-Präsident weiter. Eine eigens dafür geschaffene Einheit sei allein mit dieser Aufgabe betraut. «Wir werden die Investment Bank in diesem Jahr wieder konsequent auf das Kundengeschäft ausrichten», ergänzte Ospel. Der VR-Präsident wies im weiteren darauf hin, dass die UBS der weltweit führende Vermögensverwalter sei, «und wir sind zuversichtlich, dass wir diese Position halten können». (awp/mc/ps)