Der vom «manager magazin» kolportierte Verkauf der Fertigung von Mobiltelefonen steht derzeit aber offenbar nicht zur Debatte. «Das ist reine Spekulation. Daran beteiligen wir uns nicht», sagt BenQ-Mobile-Sprecher Stefan Müller im Gespräch mit pressetext. Richtig sei aber, dass die Überkapazitäten Stück für Stück angefasst würden. «Derzeit wird jeder einzelne Stein im Unternehmen umgedreht und geschaut, wo man noch einsparen kann», so Müller.
Fertigungslinien in Mexiko und Taiwan vor dem Aus
Dabei steht sowohl die Fertigung als auch die Entwicklung auf dem Prüfstand. Nachdem bis August bereits Einsparungen von 400 Mio. Euro realisiert wurden, will BenQ Mobile bis zum Jahresende noch einmal 200 Mio. Euro einsparen. «In diesem Punkt sind wir gut unterwegs», so Müller. Bis Jahresende soll etwa eine Handyfertigungslinie im mexikanischen Werk geschlossen werden. Darüber hinaus stehen in Taiwan fünf Fertigungslinien für Mobiltelefone vor dem Aus. Das «manager magazin» berichtet dagegen vorab von einem möglichen Komplettverkauf der Handyfertigung an einen Outsourcing-Spezialisten. Angeblich befinde sich der Konzern bereits in Verhandlungen mit der taiwanesischen Foxconn und dem US-Unternehmen Jabil, so das Magazin unter Berufung auf Insider.
Rückgänge bei Stückzahlen und Marktanteilen
Fest steht: Mit der bisherigen Entwicklung kann BenQ Mobile nicht zufrieden sein. Das eigentlich für das Jahresende angepeilte Erreichen der Gewinnzone ist Ende August auf Mitte 2007 verschoben worden, wofür etwa verspätete Produkteinführungen verantwortlich gemacht wurden. «Wir haben in den vergangenen Monaten sowohl bei den verkauften Stückzahlen als auch bei den Marktanteilen Rückgänge hinnehmen müssen», erklärt Müller gegenüber pressetext. Die Strategie sei aber bewusst gewählt worden, um das Portfolio von Produkten mit geringen Ergebnisbeiträgen zu reinigen.
Hoffen auf das Weihnachtsgeschäft
Nun hat BenQ Mobile seine Anstrengungen zur Restrukturierung mit dem Massnahmenpaket «Focus & Simplify» noch verschärft. Positiv blickt das Unternehmen nun auf das entscheidende Weihnachtsgeschäft. «Wir haben vielversprechende Produkte auf den Markt gebracht und sind bei allen wichtigen Betreibern gelistet», meint Müller. «Wir hoffen, dass uns das Weihnachtsgeschäft Rückenwind verleiht.» (pte/mc/pg)