Übernahmefieber im Telekomsektor, Swisscom äussert sich nicht zu Eircom
Der Verwaltungsrat des irischen Konzerns hat weitere Mitteilungen angekündigt, falls dies nötig sein sollte. «Kein Kommentar», sagte Swisscom-Sprecher Sepp Huber auf die Frage, ob sein Unternehmen hinter dem Angebot stehe. Zeitungen hatten Anfang Oktober geschrieben, dass der Schweizer Marktführer an Eircom interessiert sei.
Kein Kommentar zu Übernahmegerüchten
Eircom selber hatte damals dementiert, mit der Swisscom Verkaufsgespräche zu führen. Gleichentags wurde bekannt, dass der britische Mobilfunkkonzern Vodafone kein gemeinsames Übernahmeangebot mit der Swisscom für den dänischen Telekomkonzern TDC plane, hiess es aus informierten Kreisen.
Am Montag waren am Markt Gerüchte aufgekommen, die britische und die schweizerische Gesellschaft wollten eine gemeinsame Übernahmeofferte für den dänischen Konkurrenten vorlegen, der in der Schweiz mit Sunrise den zweitgrössten Telekomkonzern besitzt. Vodafone, das 25% an Swisscom Mobile hält, wollte sich zu den Gerüchten nicht äussern. Auch bei der Swisscom hiess es: «Kein Kommentar.»
Für TDC sollen Interessenten bis zu 12 Milliarden US Dollar bezahlen
Dem Schweizer Konzern wurde in den vergangenen Monaten gemäss Zeitungsberichten immer wieder Interesse an einer Übernahme von TDC nachgesagt. Nach weiteren Berichten von Ende Oktober haben sich zusätzlich zwei Konsortien von Private Equity-Gesellschaften ins Spiel gebracht, von denen eines bis zu 12 Mrd USD für TDC zu zahlen bereit sein solle.
Die Übernahmeberichte beflügelten die Aktienkurse. Die Eircom- Titel schossen an der Londoner Börse um 14,4% auf 2,37 EUR nach oben. An der etwas schwächeren Schweizer Börse SWX notierte die Swisscom-Aktie bis gegen 16 Uhr um 1% höher auf 426 CHF. Erst zwei Tage zuvor waren gleich zwei Milliardendeals in der europäischen Telekombranche angekündigt worden. Der spanische Telekomkonzern Telefónica will für 17,7 Mrd Pfund (40 Mrd CHF) den britischen Mobilfunkbetreiber O2 übernehmen und damit näher zu Branchenführer Vodafone aufrücken. Vodafone seinerseits verkauft für rund 1 Mrd EUR seine schwedische Tochter an den norwegischen Konkurrenten Telenor. Ende Juli hatte sich France Télécom über ihre Tochter Orange 80% am drittgrössten spanischen Mobilfunkbetreiber Amena erworben.
(awp/mc/hfu)