Übernahmekampf um REpower vorbei – Tanti will AR-Vorsitz übernehmen
Dies sagte er am Freitag bei einer Telefonkonferenz in Bombay. Tanti rechnet damit, dass Suzlon nach Abschluss des gesamten Übernahme-Prozesses etwa 70 bis 75 Prozent der REpower-Aktien kontrollieren werde und 25 Prozent in Streubesitz verblieben. Der französische Staatskonzern Areva, der mit Suzlon um die REpower-Mehrheit konkurrierte, habe seine Stimmrechte von gut 30 Prozent an Suzlon übertragen, behalte aber die Aktien.
Auf gemeinsame Führung geeinigt
Tags zuvor hatten sich der französische Atomkonzern Areva und die indische Suzlon-Gruppe nach einer erbitterten Übernahmeschlacht um den Hamburger Windkraftanlagenbauer REpower auf eine gemeinsame Führung des Unternehmens geeinigt. Beide Unternehmen trafen ein entsprechendes Kooperationsabkommen.
Reaktionen an der Börse
An der Börse reagierten die Suzlon-Investoren mit Begeisterung auf den Deal und griffen eilig nach den Papieren. Der Kurs stieg bis Handelsschluss um knapp 20 Prozent auf 1.378,54 Rupien. REpower war bereits vor Veröffentlichung der Übernahme am Donnerstag um mehr als zehn Prozent eingebrochen. Am Freitag gaben die Titel erneut um 0,53 Prozent auf 149,20 Euro nach. Areva-Titel verloren 1,46 Prozent auf 742,96 Euro.
Keine Mehrheit erlangt
Der französische Staatskonzern Areva und Suzlon hatten zuvor mit ihren Übernahmeangeboten nicht die Mehrheit an dem Hamburger Unternehmen erlangt. Die Frist, während der die Aktionäre noch die Angebote von Areva von 140 Euro und Suzlon von 150 Euro je Aktie hätten annehmen können, wäre an diesem Freitag um Mitternacht ausgelaufen. Areva hatte «nicht weiter gehen» wollen, da es unwahrscheinlich gewesen sei, noch eine Stimmenmehrheit bei REpower zu erreichen. Auch angesichts der beträchtlichen Wertsteigerung habe sich Areva gegen weitere Schritte entschieden. Beide Unternehmen hielten bis dato mehr als 30 Prozent an REpower.
Die Vereinbarung zwischen Suzlon und Areva
Suzlon und Areva vereinbarten, dass Areva weiterhin REpower unterstütze und der bevorzugte Suzlon-Lieferant auf dem Feld des Stromverteilung und -übertragung werde. Ausserdem erhalte Areva eine gesicherte Ausstiegsmöglichkeit, die einen Gewinn von mehr als 350 Millionen Euro garantieren würde. Suzlon hatte bereits zuvor eine Zusammenarbeit mit Areva angeboten, falls keiner der beiden Bieter eine Mehrheit erreicht. Areva hatte dies zunächst abgelehnt.
Letztes Angebot von über 150 Euro
Der französische Atomanlagen-Hersteller Areva hatte den Bieterkampf im Januar mit einem Angebot von 105 Euro je Aktie eröffnet und war wenig später von der indischen Suzlon-Gruppe mit 126 Euro überboten worden. Das letzte Angebot von Suzlon über 150 Euro bewertete das gesamte Unternehmen REpower mit 1,22 Milliarden Euro; das ist ungefähr vier Mal so viel wie vor einem Jahr.
Neues Geschäftsfeld für alternative Energien
Der Staatskonzern Areva will ein neues Geschäftsfeld für alternative Energien aufbauen, die mittelständische Suzlon-Gruppe zu den führenden Windanlagen-Herstellern weltweit aufsteigen. Der REpower-Vorstand hatte beide Angebote begrüsst und seinen Aktionären die Annahme der jeweils höheren Offerte empfohlen. (awp/mc/ab)