Ein Gericht in Amsterdam überprüft, ob ABN Amro ihre Tochterbank LaSalle in den USA ohne Zustimmung der Aktionäre an die Bank of America verkaufen durfte. Eine Entscheidung wird Anfang der Woche erwartet.
Eilentscheidung gegen diesen Verkauf beantragt
Die Anleger-Schutzgemeinschaft VEB hat eine Eilentscheidung gegen diesen Verkauf beantragt. Mit der Veräusserung der US-Tochterbank für 15,5 Milliarden Euro will ABN Amro den eigenen Konzern weniger attraktiv für ein Konsortium machen, das sich inzwischen für eine feindliche Übernahme rüstet. Viele Anleger meinen jedoch, eine so weit reichende Entscheidung müsse von den Aktionären gebilligt werden. Der Vorstand von ABN Amro will einen Zusammenschluss mit der britischen Barclays , die aber weniger für die Übernahme bietet als das Konsortium.
Keine Bereitschaft zur konstruktiven Diskussion
Der Ton zwischen ABN Amro und diesem Trio aus der Royal Bank of Scotland, der belgisch-niederländischen Fortis- Gruppe und der spanischen Banco Santander wird inzwischen schärfer. ABN Amro gewährt dem Trio zwar jetzt Einsicht in die Bücher, ohne es noch länger zur Vorbedingung zu machen, dass von einem feindlichen Angebot abgesehen wird. Gleichzeitig kritisierte die niederländische Bank, das Konsortium habe trotz wiederholter Bitten bislang keine Information über Einzelheiten seiner Pläne gegeben. Es sei nicht klar, was sein Angebot für die Kunden und die Angestellten von ABN Amro bedeute und wie es überhaupt finanziert werden solle. Die Dreiergruppe sei offenbar nicht zu einer konstruktiven Diskussion bereit. (awp/mc/ab)