Umweltfreundliche und rentable Landwirtschaft

Am Mittwoch wurden die Resultate an einer Tagung vorgestellt, wie die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART in einer Mitteilung schreibt.  


Grosses Optimierungspotenzial 
Die Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, umweltfreundlich zu produzieren und trotzdem ein gutes Einkommen zu erzielen. Allerdings gibt es auch Betriebe, die das nicht fertig bringen. Dies drückt sich in der sehr hohen Variabilität unter den Betrieben aus (beispielsweise schwankt das Treibhauspotenzial pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche bei den beteiligten Betrieben um einen Faktor von ca. 20). Gleichzeitig weist diese auf ein grosses Optimierungspotenzial hin. Welche Faktoren es jedoch sind, die zum Erfolg auf beiden Schienen gleichzeitig führen, ist aufgrund der Vielfalt schwierig zu ermitteln und wird Bestandteil zukünftiger Analysen sein.


Problemfelder identifiziert
Das Projekt wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft und von der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART lanciert und gemeinsam mit dem Ingenieurbüro HERSENER, der TSM Treuhand GmbH und der ArGe Natur und Landschaft durchgeführt sowie von mehreren Organisationen begleitet. Es untersuchte den Einfluss zahlreicher Faktoren wie Betriebstyp, Produktkategorie, Landbauform, Region, Dünger, Energieträger oder Pestizide auf die Umwelt. Auf Stufe der Betriebstypen wurden Ansatzpunkte für Verbesserungen bei Energieträgern, Düngung/Nährstoffen sowie zugekauften Futtermitteln und Tieremissionen identifiziert. Durch Optimierungen bei diesen Faktoren lassen sich in verschiedenen Umweltbereichen Verbesserungen erzielen.


Tools und Methoden praxiserhärtet 
Die Methoden und Tools wurden samt der Datenerhebung erfolgreich in der Praxis getestet. Für die konkrete Umsetzung auf den Betrieben braucht es in einem nächsten Schritt die Entwicklung eines praxisorientierten Umweltmanagement-Instruments, das die Landwirte bei der ökologischen-ökonomischen Optimierung des Betriebes unterstützt. In Zukunft sollten solche Instrumente ihren Platz in der Ausbildung von Betriebsleitern haben und in der Beratung eingesetzt werden.


Ökobilanz bei Milch
Die Studie zeigt, dass mit jedem produzierten Liter Milch durchschnittlich 1,3 Kilogramm CO2-Äquivalente Treibhausgase in die Atmosphäre abgegeben werden. Allerdings gibt es zwischen den Milchproduzenten eine grosse Streuung. Die Umweltbelastung, die in einem Glas Milch steckt, hängt also stark vom jeweiligen Betrieb ab. Nicht entscheidend ist, ob die Milch nach Bio-Richtlinien oder nach ÖLN-Kriterien (Ökologischer Leistungsnachweis), im Tal, Hügel oder Berg, beziehungsweise durch einen gemischten oder spezialisierten Betrieb produziert wurde. Hingegen scheinen grössere Betriebe mit vielen Milchkühen und einer grossen Milchmenge tendenziell tiefere Umweltwirkung pro Kilogramm produzierter Milch zu haben. (Agroscope Reckenholz-Tänikon ART/mc/ps)

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